Samstag, 19. November 2011

Alles für die Katz














Die Pfote des Katers ist immer noch entzündet, seit Tagen humpelt er auf drei Beinen durch die Bude, wenn er sich überhaupt bewegt, wozu er verständlicherweise wenig Lust verspürt. Um einer weiteren Operation zu entgehen, bekam ich vorerst ein schmerzstillendes Mittel in flüssiger Form, sowie eine 10 Tage Ration Antibiotika mit.  Ausgerechnet Pillen, das konnte ja nicht gut gehen.
Zur Unterstützung der Therapie war ich dann erst einmal einkaufen. Milchdrops, Käserollis, Knuspertäschlis, Katzenjoghurt, Katzenpudding, den ganzen Schweinkram, den man im Regal einer Tierfutterhandlung finden kann, Bestechungsversuche aller Art landeten im Warenkorb. Da er so etwas sonst nie bekommt, muss irgend etwas davon helfen können. Gier macht unvorsichtig.

Vor zehn Jahren konnte ich ihn damit noch austricksen, heute funktioniert nichts mehr. Meine Pille fress ich nicht, und wenn sie pulverisiert im Katzenpudding versteckt ist, dann wird der nicht angerührt. Wenigstens für das Schmerzmittel taugt der, dann wird das wird fleißig weggeschlabbert, aber Pillen? No way.
Von der Ration Antibiotika sind so schon mal vier Tabletten bei untauglichen Versuchen draufgegangen, da warens nur noch sechs.
Die altbewährte Art mit Maul auf, Pille rein, Maul zuhalten wollte ich nach 30 Minuten Kampf weder mir, noch dem kranken Tier länger zumuten. Er war auch dann noch zu schnell für mich. Bevor ich ihm die Klappe zuhalten konnte war das Ding wieder draußen, wenn ich es tatsächlich mal geschafft habe, die Pille überhaupt da zu platzieren. Schon unglaublich, wie der auf die Zähne beißen kann, wenn er das Maul nicht aufmachen will.
Die Überlegenheit des menschlichen Geistes hat dann letztlich doch den Unterschied gemacht. Die letzten sechs Tage musste er dann damit leben, dass ich ihm morgens mit Antibiotikum versetzte Malzpaste dick auf die Vorderbeine geschmiert hab. Den tief beleidigten Blick werd ich nie vergessen, aber wat mutt, dat mutt.
Abends war er wieder schön sauber, und alles war verziehen und vergessen.
Wirklich gebessert hat sich leider nichts, und wenn ich sowieso Nachschub an Pillen holen muss, dann kann ich ihn auch gleich mitnehmen, hab ich mir heute gedacht.

Jetzt hat er die volle Dröhnung per Kanüle bekommen für die nächsten Tage, und dazu eine neue Packung Schmerzmittel. Hoffen wir mal, dass es wirkt. Für einen Nachschub an Katzenpudding hab ich gesorgt, der ganze andere Mist den ich gekauft hab war wohl für die Katz.

Nicht für die Katz: Bob Dylan - Time Out Of Mind

7 Kommentare:

  1. Ich verstehe überhaupt nicht, wieso vet. med Produkte immer noch als Pillen hergestellt werden. Viel weniger verstehe ich aber Tirärzte, die das Zeug dann auch noch verschreiben/verkaufen. Grad bei Katzen wäre doch allen geholfen, Medikament in der verflüssigten Form darzureichen

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  2. Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es einfach nicht genug veterinärmedizinische Produkte, weil die Pharmaindustrie zu wenig dran verdienen kann. Habe ich jedenfalls mal irgendwo gelesen.

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  3. armer homer !
    spende den rest an bestechungskram doch nem tierheim.

    pharmahersteller sind völlig wahnsinnig, ich bekomm hier unten keine kindgerechten medis. rezeptfreie sachen wie hustensaft lass ich mir schicken, anitbiotika muss ich auch verstecken und wird dann auch nur unter androhungs schlimmster strafen genommen.

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  4. Tapferer Homer, Zilly und ich drücken die Pfoten, dass es bald besser wird.

    Madam sonnt sich grad auf einer Decke liegend und lässt sich das Fell durch die Sonne aufheizen.

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  5. Ganz vergessen das hier zu schreiben, hast du es mal damit versucht die Tablette im Mörser zu zerstoßen und in feine Leberwurst zu mogeln? Kenne keinen Tiger, der da widerstehen konnte ...

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  6. Auf Leberwurst bin ich nicht gekommen, ich hab keine Ahnung ob er das mag, nie ausprobiert. Zum Glück muss ich mir da erstmal keine Gedanken machen.

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