Am siebten Tage sollst du ruhen, sagt das alte Testament jedenfalls, und nach dem anstrengenden Fußballsamstag hatte ich das eigentlich vor. Auf dem Balkon war es allerdings vor Hitze nicht auszuhalten, und wer weiß wie viele gute Tage der Sommer noch übrig hat, also hab ich mich Nachmittags wieder aufgerafft und bin nach Altona gefahren. In der letzten Woche waren mir diverse STAMP Plakate aufgefallen die mein Interesse weckten. Nicht etwa eine Veranstaltung von Philatelisten, sondern die Abkürzung von Street Arts Melting Pot, das versprach viele bunte Motive und Unterhaltung mit Anspruch, immerhin geht es um Straßenkunst.
Wohl um die Gassen von Altona und Ottensen etwas zu entlasten beschränkte sich der Bereich auf die Fußgängerzone der Großen Bergstraße, der einzig hässlichen Ecke in der ganzen Gegend. Ein heruntergekommenes Einkaufszentrum, Bausünde der siebziger Jahre, demnächst "aufgewertet" durch eine neue Filiale des schwedischen Möbelriesen, letzte Hoffnung der verbliebenen Einzelhändler auf eine Belebung der Straße. Früher sind wir da höchstens hin um bei Filippi Eis zu essen, aber der wird von der Eisliebe inzwischen um Längen geschlagen, auch wenn man da manchmal zwanzig Minuten anstehen muss.
Die ersten Klänge die an mein Ohr drangen waren eindeutig in Richtung Balkan zu verorten. Bandaradàn, Straßenmusiker aus Italien, nicht nur musikalisch sehr ansprechend, auch die Show war recht witzig. Ich war nur froh die Kamera um den Hals zu haben, damit fiel ich als Kombattant des Bananenduells aus, für das unter den Zuschauern ein Opfer gesucht wurde. Am ungewöhnlichsten aber: sie kamen ganz ohne Jonglage aus. Das gelang ansonsten nur den Sprayern, denen man bei der Arbeit zusehen konnte, und den Kindertanzschulen mit ihren Breakdancedarbietungen.
Vielleicht war Sonntag ja der Tag der Jongleure, ich hab das Programm nicht so genau studiert. Möglicherweise hat Straßenkunst mehr zu bieten als bunte oder lustige Jongleure, vielleicht versuche ich im nächsten Jahr mehr herauszufinden. Aber nur wenn an dem Wochenende kein Heimspiel ist, am Sonntag haben die drei Stunden Kampf im Gedränge um einen halbwegs vernünftigen Standort meinen letzten Nerv geraubt, und ein nervtötendes blaues Basecap mindestens vier hervorragende Aufnahmen versaut. Man sollte immer einen Klapphocker dabei haben.
Musik: The Juliana Theory - Deadbeat Sweetheartbeat
Scheint ein farbenfrohes Fest gewesen zu sein. auf jeden Fall eine lohnendes Alternative zu einem Couchgammeltag.
AntwortenLöschenHat auch etwas, wenn man sein Arbeitsgerät nach der Verrichtung verspeisen kann.
Schöne Momentaufnahmen.
Klasse Fotos!
AntwortenLöschenDanke Euch beiden, ich selber bin vom Gesamtergebnis eher so mittelbegeistert, steter Kampf gegen die Menschenmengen um einen anständigen Blickwinkel und der schrottige Hintergrund verhindern zu viel Euphorie *g*
Löschendafür kommt die Spontanität des Moments toll rüber...
Löschengenau diesem wahnsinn wollten wir entfliehen. statt sich im gedränge tot zu schwitzen haben wir eine schöne wattwanderung gemacht *gg*
AntwortenLöschenDa bin ich gespannt auf schöne Wattwanderfotos :)
LöschenBild 18:
AntwortenLöschenSie: Ach, was ist der süß!
Er: Was glotzt mich die Alte die ganze Zeit an, will die etwa was von mir?
Bild 19:
Sie: Endlich hab ich mich getraut anzusprechen. Von Vorne ist er ja noch vieeeeel süßer! Hoffentlich werde ich nicht rot, wie sonst immer.
Er: Die labert mich an, die will echt was von mir.
Bild 20:
Sie: Verdammt ich bin doch rot geworden, aber ich hab mich getraut ihn anzusprechen.
Er: Sie hat gesagt ich bin süß!!!
Ach, hast Du das Drehbuch geschrieben? *g*
LöschenHoffe Du hast noch mehr Fotos von den Sprayern gemacht?!
AntwortenLöschenGruß Hawk
Jein. Ich hab zwar noch ein paar, aber als Motiv gaben die nicht so viel her. Relativ bewegunsarmes rumgesprühe halt, die Graffitis selber waren besser, stand nur immer einer davor.
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