Freitag, 30. Januar 2015

Den Opfern die Steine
















105 Urnen mit Aschenresten und Erde, aus 105 Konzentrationslagern und Haftanstalten, befinden sich im Ohlsdorfer Mahnmal für die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung. 105 Urnen zum Gedenken an 6 Millionen von den Nazis ermordete Menschen.

Auf der entgegengesetzten Seite des Friedhofs die Hamburg Cemetery, 1889 Gräber der im zweiten Weltkrieg gefallenen britischen Soldaten. 450 Gräber niederländischer Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. 384 sowjetische Kriegsgefangene. 140 russische Zwangsarbeiterinnen. 55 hingerichtete Antifaschisten. Polnische Kriegsgräber. Internationale Kriegsgräber.

Ein Kreuz aus vier Massengrabhügeln mit 36.918 Opfern der Bombardierung Hamburgs. Denkmale, Mahnmale und Ehrengräber. Steine für die Opfer.

Am 7. Februar wollen die Nachfolger der braunen Brut wieder einmal demonstrieren in Hamburg. Sie werden versuchen ihre etwa 50 strunzdummen Zombiekadaver vom Jungfernstieg zum Gänsemarkt zu bewegen, eine sehr übersichtliche Strecke, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass sie in Hamburg ohnehin nicht viel weiter kommen als 500 Meter.

Aber selbst die 500 Meter kotzen mich an. Die bloße Existenz dieser primitiven Figuren kotzt mich an. Es kotzt mich an, dass es immer nur Steine für die Opfer gibt. Den eigentlich noch folgenden Schlusssatz spare ich mir nach reiflicher Überlegung lieber, da er als Aufruf zur Gewalt verstanden werden könnte. Aber ich werde zumindest versuchen gewaltfrei Widerstand zu leisten.

Kein Fußbreit den Faschisten!


Fotos: Mahnmal für die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung / KZ-Ehrenmal (1,2) - Commonwealth War Graves 1939-1945 (3) - Commonwealth War Graves 1914-1918 (4,5,6) - Denkmal zum 2. Weltkrieg (7,8) - Deutsche Soldatengräber 1914-1918 (9,10) - Mahnmal für die Opfer des Bombenkriegs (11,12) - Grabanlage für die Opfer der Sturmflut 1962 (13,14) - alle Aufnahmen bearbeitet mit HDR Efex Pro (-1.0/0.0/+1.0) außer 11,12,13. Für Großansicht klicken + F11.

Musik: We Invented Paris - Rocket Spaceship Thing 













8 Kommentare:

  1. sehr schöne bilder zu einem schrecklichen thema. wir wollen nächsten samstag auch zufällig am gänsemarkt einkaufen gehen, wir sollten uns besser vorher irgendwo treffen damit wir nicht alleine unterwegs sind.

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  2. Inzwischen beschränken sich die Faschos auf drei Stunden laberei am Gänsemarkt, die 500 meter waren denen wohl zu riskant, hätte stunden dauern können. Der Gänsemarkt kann von den Cops gut abgeriegelt werden, bleibt die Frage wie viele von denen es überhaupt bis zum Gänsemarkt schaffen. Da stehen nachher fuffzig Spacken rum und trommeln sich gegenseitig was vor, sonst keiner da dens interessiert.

    FCK NZS, Paddy

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  3. Tolle Aufnahmen, besonders die 4,5 und die 9 gefallen mir. Würde ich auch gerne mal austesten, aber das HDR Efects funzt bei mir leider nicht, wenn ich die Dateien markiere und auf bearbeiten gehe passiert rein gar nichts.
    Gruß, N.

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    1. Fotos auswählen und "exportieren nach HDR Efecs Pro" hilft. "Bearbeiten in" wird bei mir glaube ich gar nicht angezeigt, funzt aber eh nicht damit.

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  4. Ein schönes Mahnmal. Darf man das sagen? Schön? In dem Zusammenhang?
    Ansonsten teile ich Deinen Brechreiz. Wir arbeiten hier auch daran, dass der Mob auf sich 50 runter reduziert. Am Freitag warens schon "nur noch" 1650. Die 1600 kriegen wir auch noch mürbe. Zumal es scheint, als führen die ständig zwischen Dresden und Leipzig und nun auch Chemnitz hin und her. Und das, obwohl davon viele auch noch , na also, nicht aus Sachsen kommen. Man kennt die. Die sind bekannt. Tauchen immer auf. Wirklich erechreckend sind die, die ihnen folgen. Und die sich jetzt wieder hinter ihren Küchentischen verstecken und weiter hetzen. Jederzeit bereit, wieder hinterher zu rennen. Wenn die, die für 25 Euronen die Stunde nicht mehr kommen und armen Rentnern die Mütze vom Kopf schubsen.

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    1. Das habe ich mich auch gefragt und das "schön" wieder gestrichen. Beeindruckend? Beklemmend? Mir fiel nichts passendes ein. Wäre vielleicht geeignet für einen Schulausflug, wir haben damals nicht einmal ein KZ besucht, dabei wäre das hier auch möglich gewesen, aber die Nazizeit fand im Unterricht nicht statt. Im Nachhinein denke ich, das war vielleicht noch zu frisch und zu viele persönlich involviert. Nachher hätte noch jemand gefragt was der Herr Lehrer in dieser Zeit getrieben hat, bei einigen hätte ich da ein ganz ungutes Gefühl gehabt..

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  5. Gänsehautfotos sind 4, 6, 8 und13 - Just bei Herrn Riffmaster Coco Schumann kennengelernt. Was für ein Leben. Oder besser Überleben. Theresienstadt, Auschwitz, Dachau und einen Todesmarsch überlebt. Und macht noch immer Musik.
    Wer heute noch was aus der braunen Dreckzeit verherrlicht, dem hamse braun ins Hirn geschissen...

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    1. Hier steht gerade eine 92jährige vor Gericht, die einen der Todesmärsche begleitet haben soll. Das ist auch etwas das mich jahrelang angekotzt hat, nicht zu wissen ob der Opa dem man gerade die Einkäufe getragen hat vielleicht Wächter in einem KZ war, einer der Schreibtischtäter, oder einfach nur einer der zahllosen Denunzianten die ihre Nachbarn verraten haben, weil die einen Juden im Keller versteckt hatten.
      Eine wirkliche Aufarbeitung ist wohl nicht möglich, wenn sich (fast) ein ganzes Volk schuldig gemacht hat.

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