Donnerstag, 9. Februar 2012

Probleme? Was für Probleme?














Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, blöder Spruch, aber durchaus zutreffend. Das hab ich vor -zig Jahren während meiner Bundeswehrzeit schon einmal bemerkt, als mein Name nicht auf der Liste der armen Schweine auftauchte, die an einem der darauf folgenden Wochenenden Wache schieben mussten, weil der Rest der Kaserne zu einer dreiwöchigen Übung aufbrach. Leider stellte sich im Anschluss daran heraus, dass ich zu den noch ärmeren Schweinen gehörte, die an der Übung teilnehmen sollten.
Ähnlich blöde läuft gerade die geplante Umstellung auf SAP in der Firma, mit der ich rein gar nichts zu tun habe, denn für meinen Job ist der Kram nicht zu verwenden. Hurra, die Insel der Glückseligen. So habe ich mehr oder weniger amüsiert verfolgen können, wie sich die Auserkorenen als Teilprojektleiter oder Key-User im letzten Jahr mit Schulungen, Tests und Sitzungen plagen mussten. Bis der erste sich mit Burnout verabschiedete, der nächste kurz darauf das Handtuch warf, und der ausgewürfelte Ersatz sich der ganzen Geschichte ebenfalls als nicht gewachsen zeigte.
Dann nimmt man doch am besten jemanden, der ohnehin den ganzen Tag am Rechner sitzt, diese Nerds kriegen das schon irgendwie gebacken. Dummerweise gab es davon nur noch zwei, von denen ich natürlich die erste Wahl sein musste, na herzlichen Dank. Wenn ich nur ansatzweise gewusst hätte was mich erwartet, ich hätte mich mit Händen und Füßen gewehrt. Denn ein Jahr aufzuholen, indem man einmal täglich während der Schicht ein paar Stunden an Projektleitersitzungen teilnimmt, überfordert mich ehrlich gesagt langsam auch. Zumal die restlichen zwanzig Nasen mehr mit sich selber und ihren Aufgaben beschäftigt sind, davon ist bisher keiner eine Hilfe, schon aus Zeitmangel. 
Die SAP Handbücher kann man auch gleich in die Tonne kloppen, die Software ist mittlerweile schon so angepasst, der Großteil davon wird überhaupt nicht erwähnt, etliche andere Punkte sind längst gestrichen. Dazu ist die ganze Struktur derart unübersichtlich aufgebaut, dass man sich nach Menüpunkten einen Wolf sucht, wenn man das entsprechende Tastenkürzel nicht kennt. Die hämische Übersetzung des Kürzels als "Software aus Polen" kommt nicht von ungefähr, wobei man den polnischen Landsleuten möglicherweise arges Unrecht zufügt, selbst zu Zeiten der 8 Bit Computer kam schon durchaus anständige Software aus dem Osten.

Wahrscheinlich ist das alles sehr sinnvoll und funktionell, wenn es erst einmal läuft und die Anwender nur auf ihren spezifischen Bereich Zugriff haben, aber in der Entwicklung ist der Hopp'sche Fummelkram ein einziges Ärgernis. Ich muss endlich einmal lernen "nein" zu sagen, wenn es angebracht ist. Diesmal wäre es angebracht gewesen.

Wesentlich angenehmer wird das kommende Wochenende, eingeläutet durch Willy DeVille - Backstreets Of Desire

5 Kommentare:

  1. Aber aber... werter Zaphod,
    etwas mehr Begeisterung bitte, ja !

    ;-p

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  2. So wird Deine neur Nick wohl SAPhod sein...

    meint

    HausA

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  3. Upps, falsches Tastenkürzel ?
    oder sapstiuierte Automatik ?
    oder jeder Kopp ein Namen ?
    Wahrscheinlich kleine Unebenheit im Raum-Zeit-Kontinuum...
    HausA.

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  4. SAPperment, wie sich die Leute doch beSAPpeln lassen, und sich einen abSAPpern, um nur nix zu verpassen und nebenbei den Erfindern Milliarden aufs hinniedene Konto zu scheffeln, denn in hundert Jahren ist das aber alles vergessen und vorbei - wetten?

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  5. In hundert Jahren werde auch ich vergessen sein, heute muss ich mich mit dem Mist leider beschäftigen *g*

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