Freitag, 2. Dezember 2011

Wandschmuck














So ein Graffito würde ich auch gerne an unserer Hauswand sehen, die Nachbarn müsste ich dafür aber wahrscheinlich sehr lange bearbeiten, für die meisten sind Graffiti nur bunte Schmierereien, die möglichst zügig von der Hausverwaltung entfernt werden sollten. Was diese in den letzten Fällen wirklich sehr schnell erledigt hat, ich vermute fast, die Wand wurde zwischenzeitlich mit irgend einem graffitiabweisenden Zeug behandelt. Dabei wäre es sicher auf Dauer kostengünstiger, würde man diese dämliche kahle Seitenwand mal von ein paar Könnern besprühen lassen, als zweimal jährlich die Putzkolonne ausrücken zu lassen.

Ich hatte nämlich immer schon die Vermutung, wenn die Künstler am Werk waren, dann bleiben die Kunstwerke von den Amateuren verschont, den Beweis hab ich heute auf Sankt Pauli gefunden. Nachdem ich im Kartencenter die Tickets für das Spiel in Golstadt erstanden hatte, war mir irgendwie nach einem Double Cheeseburger in der Kleinen Pause. Statt meine Karre am Stadion stehen zu lassen, musste ich die paar Meter natürlich fahren, ich Idiot.
Das heißt in der Ecke natürlich dreimal um den Block eiern, bis man einen Parkplatz gefunden hat, der den Aufwand wenigstens halbwegs rechtfertigt. Immerhin, und das alleine rechtfertigt den Aufwand schon, habe ich dadurch dieses entzückende Graffito gefunden.
Leider fiel mir später nicht mehr ein, in welcher Straße das war, doch wozu gibt es Streetview. Ich habs dann auch recht schnell wiedergefunden, allerdings noch ohne den fabelhaften Wandschmuck mit Hafenskyline, dafür mit vielen bunten Tags. Oder Schmierereien, wie meine Nachbarn es nennen würden.

Seit das Haus ein Kunstwerk ist bleiben die scheinbar davon verschont. Naja, fast. Die Tür hätten sie vielleicht mit einbeziehen sollen.

Noch 'n Kunstwerk: Blaze Foley - Cold, Cold World

8 Kommentare:

  1. Graffities auf Kulturdenkmälern oder frisch renovierten und schön hergerichteten alten Häusern gehen mir gegen den Strich.
    Wenn allerdings so gezielt wie in deinem Beispiel gesprüht wird, finde ich das klasse.

    AntwortenLöschen
  2. Das ist wirklich ein schönes Graffito.
    Und ja, ich glaube, es gibt da so einen Kodex unter Sprayern, dass man die Sachen anderer nicht übersprüht. So erzählte mir mein großes Kind. Aber das ist jetzt schon 9 Jahre her, so dass ich nicht sicher bin, ob dieser Kodex noch gilt

    AntwortenLöschen
  3. Hab ich das jetzt richtig verstanden, Du fährst zum Spiel nach Ingolstadt? Das ist doch irgendwo im tiefsten Bayern oder?
    Für'n büschen bekloppt hab ich Dich ehrlich gesagt immer schon gehalten :P

    AntwortenLöschen
  4. Na, na. Bayern ist immer eine Reise wert.
    Grüße aus Minga

    AntwortenLöschen
  5. Alte Hacke das mit den Wandmalereien. Gabs schon immer *fg*

    Im Gegensatz zu "Petroglyphen" (< Herr Ärmel, ubernehmen Sie !) sind:
    [Zitat] ... < Erstaunlicherweise zeigen viele Malereien bereits perspektivische Zeichnungen, die Gesteinsunterlage wurde in den Aufbau der Darstellung mit einbezogen, Wisch- und Sprühtechniken fanden bereits Verwendung !!>

    http://de.wikipedia.org/wiki/Steinzeit#Zeichnungen

    Gruß aus Pappenheim :-)))

    AntwortenLöschen
  6. Herr Ärmel, dem kann ich nur beipflichten.

    Inchtomania, der Kodex scheint zumindest auf Sankt Pauli noch zu gelten.

    Holzapfel, nein, ich werde gefahren. Und wenn der magische FC zufällig gerade dort in der Nähe ein Spiel hat, wäre es geradezu bekloppt, da nicht hinzugehen.

    sera, Sonntag 12:30 vor dem Audi-Stadion Ingolstadt auf ein Bier? ;)

    Pappenheimer, in der Steinzeit gab es dafür wenig Kulturdenkmäler oder alte Häuser, die man damit hätte verschandeln können. Nicht einmal Autobahnbrücken.

    AntwortenLöschen
  7. REBELZER macht halt gute Sachen - und - das mit dem Codex stimmt übrigens...gibt aber leider (auch auf St. Pauli) immer noch Deppen, die es missachten...
    Da ich Streetart fotografiere, krieg ich immer nen Schreikrampf, wenn es übersprayt wurde...

    AntwortenLöschen
  8. Danke für den Namen, mir sind die Arbeiten ja schon am Stadion immer sehr positiv aufgefallen, aber wenn man keinen Plan von der Materie hat findet man im Netz natürlich nichts dazu.

    AntwortenLöschen