Vor einigen Jahren las ich im Geo Special über Norwegen einen Artikel über die unwirtliche Gegend weit nördlich des Polarkreises, kurz vor der russischen und der finnischen Grenze, über Kälte und endlose Nächte und die nette junge Leiterin der örtlichen Rundfunkstation, die gefragt wurde, wie man es dort oben aushält. Die Dame war, man konnte es auf den Bildern sehen, nicht nur unglaublich hübsch, sondern auch unglaublich anspruchslos. Alles was sie für ein erfülltes Leben bräuchte, so die Antwort, wäre ein Kerl der gut Schneemobil fahren kann und Moltebeeren.
An Schneemobilfahrenden Kerlen bin ich selber eher weniger interessiert, aber Moltebeeren üben seit dieser Zeit eine gewisse Faszination auf mich aus. Schließlich befand ich mich zu diesem Zeitpunkt selber in Norwegen, zwar etwas weiter südlich des Polarkreises, aber es sollten sich doch irgendwo diese geheimnisvollen Beeren auftreiben lassen. Fortan inspizierte ich jeden Supermarkt, jedes Obstgeschäft und jeden Stand auf den Märkten, aber alles was ich finden konnte war Moltebeermarmelade, die ja geschmacklich höchstens erahnen lässt wie die Früchte schmecken könnten.. Ende Mai sind die Dinger eben noch nicht reif.
Ein Jahr später versuchte ich es erneut, natürlich ebenfalls erfolglos, denn im September sind Moltebeeren in Norwegen entweder alle verspeist, oder zu Marmelade verarbeitet. Wenigstens fand ich eine Packung gefrorener Früchte in der Tiefkühltruhe, die man allerdings nur mit gewaltigen Mengen Zucker verspeisen konnte, so höllisch sauer war das Zeugs.
Kürzlich gab es bei Lidl Spezialitäten aus dem Norden, sogar Moltebeermarmelade, was mich meinen Lidlboykott kurzzeitig vergessen ließ, und mich daran erinnert hat, dass da noch etwas auf meiner
Schreibmusik: Rich Hopkins & Luminarios - Ka-Ju-Tah
und weiter? wie schmeckt denn jetzt der fruchtaufstrich, lohnt der gang zu lidl oder nicht?
AntwortenLöschenWenn man Fruchtaufstrich mag, der etwas nach Honig schmeckt, sonst aber keine besonderen Rückschlüsse auf den Geschmack der Beeren zulässt, vielleicht. Es waren auch eher nostalgische Gründe, die mich zugreifen ließen.
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