Montag, 15. Februar 2010

Eisfallen am Strand



















Da der obligatorische Verdauungsspaziergang am Sonntag Nachmittag im Stadtgebiet immer noch mit Gefahr für Leib und Leben verbunden ist, wollten wir dafür lieber einen der zahlreichen Hamburger Parks aufsuchen, die Wahl fiel dann auf das theoretisch in 10 Minuten erreichbare Wittenbergen. Da der Fährbetrieb nach Wittenbergen zur Zeit ausgesetzt ist musste diesmal doch das Auto herhalten, und schon standen wir eine halbe Stunde auf der Elbchaussee rum, alle zog es ins Grüne Weiße, Stoßstange stand an Stoßstange. Ab Blankenese wurde es dann etwas gemütlicher, da hat sich der Verkehr dann wohl auf mehrere Ziele verteilt.

Inzwischen darf man im Wald auch wieder spazieren gehen, eine Zeit lang war sogar das wegen zu hoher Schneelast auf den Bäumen untersagt. War übrigens eine ausgezeichnete Idee, auf den verschneiten Wegen ließ es sich wunderbar laufen, ohne das man befürchten musste auf tückischen Eisbuckeln auszurutschen und im Cafe Buchfink konnte man sich anschließend bei einem Espresso wunderbar wieder aufwärmen. Ich kann von dem Wetter nicht genug bekommen, von mir aus könnte es noch zwei Wochen schneien und frieren, für solche Tage nehme ich die paar Nachteile in Kauf.

Hätte man die anwesende Kinderschar im Alter zwischen 4 und 14 befragt, wäre das Ergebnis sicher auch "mehr Winter" gewesen. In dem Alter wäre ich auch mit Freuden zwischen der am Strand aufgehäuften Eislandschaft rumgeklettert oder hätte den Anlieger als Rutschbahn benutzt. Die anwesenden Erziehungsberechtigten waren in meinen Augen etwas zu sorglos, die Grenze zwischen "noch Strand" und "schon Wasser" war an einigen Stellen nicht erkennbar, aber wahrscheinlich bin ich nur zu alt für sowas, ich hätte mich wohl auch nicht bremsen lassen.
Ich hab mich trotzdem derbe erschrocken als ein etwa 5jähriges Mädchen mit spitzem Schrei zwischen den Eisblöcken verschwand und nur noch ihr Kopf zu sehen war. War aber glücklicherweise "noch Strand" und Papi stand daneben und hat sie wieder rausgezogen. Der kletterte die ganze Zeit schon etwas unbeholfen nebenher, so das ich mir eher Sorgen um ihn gemacht hab.

Wie immer hab ich mich hinterher geärgert das die Kamera nicht schussbereit war, obwohl ich sicher auch dann nicht abgedrückt hätte, dafür bin ich in solchen Momenten einfach nicht abgebrüht genug. Dafür gibts nur einen Containerfrachter und ein paar rutschende Gören.

Schreibmusik: Richard Thompson - Front Parlour Ballads

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