Montag, 10. März 2014

Über allen Gipfeln ist Ruh




Statt mich wie üblich nach dem Sonntagsfrühstück auf den Weg nach Hause zu machen, latsche ich mit dem Pappenheimer auf einer Erhebung herum (im Regenwald "Berg" genannt) um die von ihm so malerisch beschriebene spektakuläre Aussicht zu genießen. Spek-ta-ku-lär! Mit Funkfeuer! Auf 500 Metern Höhe, so ungefähr, aber man könne kilometerweit gucken.

Kann man. Über Täler, Wiesen und Bäume, wie eigentlich überall im Regenwald, nur dass diesmal keine mittlere Kleinstadt den Blick in die Natur trübt. Wir befinden uns auf dem Sonneborn (nicht verwandt oder verschwägert mit dem bekannten Satiriker) im Nationalpark Ebbegebirge, was ich ganz toll finde, dass Ebbe ein eigenes Gebirge hat. Einem Fußballgott nur angemessen.

Hier oben herrscht eine himmlische Ruhe, wenn man nicht gerade von Mountainbikern gegrüßt wird (die eine Strecke mit dem Rad zurückgelegt haben für die ich mein Auto schon bedauere), oder mit frischgebackenen Hundebesitzern ins Gespräch kommt.

Es ist nicht nur die völlige Abwesenheit von gewohnten Verkehrsgeräuschen, hier kräht kein Hahn, hier singt kein Vogel und nicht ein einziges Nutztier ist auf den Weiden. Nur ein einsamer Bussard kreist für wenige Minuten am Himmel, aber als ich das Tele drauf habe ist er wieder weg und lässt sich nicht mehr blicken. Bei diesem Wetter muss man sich immer wieder vor Augen führen, dass wir eigentlich gerade erst dem Winter entronnen sind, strahlender Sonnenschein und fast 25° am Märzanfang kommt für unsere Fauna wohl auch überraschend.

Die völlige Abwesenheit von Nutz- und anderen Tieren zwingt mich dann doch wieder zur ungeliebten Baumfotografie. Während der Pappenheimer mit einem Ultraweitwinkel unter schamanenhaft anmutenden Bewegungen den Baumstamm eines noch völlig kahlen Geästs umkreist, beschäftige ich mich mit Totholz. Das passt zur Gegend, es ist nicht nur unglaublich tot hier oben, es ist auch ziemlich gefährlich, überall stößt man auf Warnhinweise.

Ich hab´s aber überlebt. Den Regenwald insgesamt, wieder einmal. Und wieder einmal war das Überlebenstraining äußerst unterhaltsam, da nimmt man die Anstrengung in Kauf.


Erholungsmusik: Amanda Shires - Down Fell The Doves / Marianne Faithfull - 20th Century Blues















6 Kommentare:

  1. spektakulär finde ich, das ihr nach euren wahrscheinlich heftig durchzechten abenden noch genug energie habt in der gegend herum zu wandern. schöne ecke da oben, wann gibt es die fotos von der burg zu sehen? ich liebe schlösser und burgen, hoffentlich ist das nicht wieder so eine alte ruine.

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    1. Durchzecht ??? Tztztz... wir haben uns selbstverständlich in völliger Abstinenz und Askese geübt ! ;-)
      Die Burg ist übrigens alt (13. Jhdt.) aber bezahlt. *g*
      Von mir gibts heut abend auch noch ein paar Burgbilder. Gestern schon ferdsch gemacht, wurde dann aber zu spät.
      Btw. Digger, Deine Wiesen sind extrem gelbstichig. Ist auch dem Hippo aufgefallen. Sowohl auf meinem, als auch auf seinem Monitor.

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    2. Gelbe Wiesen besonders auf 1 + 5

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    3. Der eine ist BVB Fan und der andere hat ´nen gelbstichigen Monitor, was soll man da erwarten *fg* :p

      @Meike Eine erste Ansicht von Burgen bzw. der Burg findest Du beim Pappenheimer. Wahrscheinlich in schwarz/weiß, wegen der gelbstichigen Monitore, ich hab noch nicht nachgesehen.

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  2. Was soll denn das auf Bild 4 sein? Bild 6 und 7 finde ich besondershübsch

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    1. Ein Funkfeuer. Wunderwerk der Technik und DIE Attraktion dort oben, neben dem Blick aufs Tal. Anfassen darf man aber nix, nur gucken.

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