Sonntag, 5. Januar 2014

Maccaroni Poltrone















Den Namen habe ich mir gerade ausgedacht weil er so schön passt, eigentlich ist das ein ganz altes Familienrezept, wahrscheinlich aus einer Zeit, in der meine alten Herrschaften noch mit dem Pfennig rechnen mussten. Hieß damals einfach nur Maccaroniauflauf mit Schinken und war besonders bei den Kindern begehrt. Kostet nicht viel, macht locker vier Personen satt, schmeckt lecker und - Kochlegastheniker aufgepasst - kann sogar von Menschen hergestellt werden, die außer Rühr- oder Spiegeleiern nix gebacken kriegen. Allerdings benötigt man eine sehr große Auflaufform.

Außerdem: 500 g Maccaroni (dass sind die dicken Nudeln, die übrig bleiben wenn man die Spaghetti aus der Mitte gebohrt hat), 300 g gewürfelten Katenschinken, 6 bis 8 Eier und etwas Butter. 400 g Katenschinken sind aber auch nicht verkehrt.

Die Nudeln kocht man 8 Minuten, in  einem möglichst großen Topf, weil sich die Mistviecher erst nach ewigen Zeiten verbiegen lassen. Salzwasser latürnich. Danach schichtet man sie abwechselnd mit dem gewürfelten Katenschinken in die Auflaufform und übergießt das ganze flächendeckend mit den verquirlten Eiern, die man bei der Verquirlung selbstredend mit Pfeffer und Salz behandelt.
Obendrauf ein paar Butterflöckchen (kein Plan warum, aber is halt so) und bei 180° zugedeckt in den Ofen. Wenn es anfängt im Nebenzimmer lecker zu riechen (Küchentür auflassen) zur Sicherheit noch eine Viertelstunde warten, dann isses bestimmt fertig.

Oder schon mal anfangen eine chilischarf gewürzte Tomaten-Sahne-Sauce herzustellen wenn man das kann, um den Nudelberg darin zu ertränken. Könnte ich auch noch etwas zu schreiben, aber unglücklicherweise habe ich jetzt gerade tierischen Kohldampf und muss die Reste von gestern aufwärmen. Macht einfach eine, die Euch am besten schmeckt.

Der nächste große Vorteil dieser rustikalen Speise: wenn man keine vier Personen ist, kann man da Tage von leben. Ungemein praktisch, wenn man sich mehrere Stunden lang den A.. abgefroren hat um töfte Illumination in der Hamburger Speicherstadt zu knipsen, doch dazu später mehr.

Küchenschlachtmusik, inspiriert durch Herrn Ärmel: Wirtz - Akustik Voodoo. Demnächst soll es eine Unplugged CD und Tour geben.


7 Kommentare:

  1. Hiess bei uns Schinkennudeln war wahrscheinlich ebenso leggärr. Richtung Nordkapp lässt man den geriebenen Edamer zum Überbacken wech? Kaum zu glauben. Diese Paradiesspeise gabs mindestens ebenso selten wie die Götterspeise.

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    1. Das mit dem geriebenen Käse hat mich eigentlich auch immer gewundert, weil es der einzige Auflauf ist den ich ohne Käse kenne. Möglicherweise ist das der Abneigung meines alten Herren geschuldet, der hat Käse gehasst wie die Pest. Allerdings ist das Zeug auch ohne Käse schon mächtig genug.

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  2. «Obendrauf ein paar Butterflöckchen (kein Plan warum, aber is halt so)»

    Ich vermute, dass genau dort (Oberhitze, gebräunte Butter, Geschmacksträger) die leckeren, kroschen Stellen entstehen. ;)

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    1. Ich bin auf die kroschen Stellen gar nicht so scharf, ich hab eher gehofft mehr Butter verhindert genau das *g*

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  3. Na das hört sich doch lecker an. Denke das werde ich die Woche direkt mal testen :)

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  4. ich kenne das mit gekochtem schinken und käse überbacken, mit rohschinken muss ich das direkt mal probieren.

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  5. Oh Mann! Stimmt. Das gabs bei uns früher auch. Am liebsten aus den Nudelresten des Vortages. Hieß dann auch einfach Nudelauflauf. Ich werde es aber als Maccaroni Poltrone wieder in meine Küche aufnehmen

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