Samstag, 6. August 2016

Vier Teiche
















und nicht eine scheixx Libelle! Dabei ist das ganz einfach, haben sie im Forum gesagt und Fotos gepostet, von "Gabel-Azurjungfern" und ähnlichen Viechern, in allen möglichen Farben, beim chillen, beim fressen, sogar beim kopulieren, unglaubliche Fotos.

Für die richtig coolen Aufnahmen sind die bestimmt auf allen Vieren durch das Gras gerobbt, haben das bevorzugte Landeblatt schon drei Wochen vorher ausgekundschaftet und dann stundenlang auf der Lauer gelegen, aber "normale" Libellenfotos wären angeblich nicht weiter wild. Dafür müsste man nicht einmal früh aufstehen, das ginge auch Mittags. Einfach mal an nem Teich spazieren gehen und *zack* haste Libellenfotos. Wozu hab ich mir eigentlich dieses teure Makro gekauft, wenn ich das nicht ausnutze? Teiche gibt's hier ja genug.

Der Kupferteich in Farmsen ist die erste Pleite, aber das hätte ich mir denken können, hier ist die Chance auf Fernlenkmotorboote größer als auf Libellen. Vielleicht sollte ich für solche Exkursionen mal einen Schrittzähler installieren, den Rundgang hätte ich mir jedenfalls sparen können, alles viel zu gepflegt hier, ich brauche Unterholz.

Davon gibt es im Pulverhofpark so viel, dass ich eine halbe Stunde lang den dusseligen Teich suchen muss. Vor einigen Jahren noch konnte man den von der Straße aus sehen, aber seit sie den Wandselauf renaturiert haben versteckt sich das Gewässer hinter dichten Schilfgürteln, Urwald und anderen Hindernissen. Um auch nur in Ufernähe zu gelangen bräuchte man mindestens Gummistiefel, wenn nicht gleich eine Wathose, für Libellen lohnt das aber nicht, keinerlei Flugbewegungen erkennbar, nirgends. Wenn hier überhaupt welche fliegen, dann sind die garantiert unerreichbar.

Dafür liegen sagenhafte Kletterbäume herum. Für einen Augenblick wäre ich jetzt gerne wieder sechs Jahre alt und hätte keine teure Spiegelreflexkamera um den Hals, das wäre ein super Abenteuerspielplatz gewesen. Ein Wunder eigentlich, dass hier nicht Scharen von Kindern herumturnen.

Der Kletterbaum am Ammersbeker Mühlenteich liegt dort schon seit -zig Jahren, wie das Skelett eines Urzeitkäfers, inzwischen umgeben von Brennnesseln und anderem Gestrüpp. Normalerweise wird der fleißig genutzt, während Mami und Papi gegenüber in einem der Cafés sitzen, heute sind keine Gören zu sehen.

So wenig wie Libellen, eine komplette Teichumrundung und nichts fliegt, außer Mücken. Im gegenüberliegenden Uferbereich stehen jede Menge von diesen komischen Pömpelsträuchern, auf die wir als Kinder immer mit dem Luftgewehr geschossen haben. Das sind bestimmt ideale Libellenlandeplätze, doch leider hab ich kein Boot um das herauszufinden. 


Letzte Chance ist der Teich im Rodenbeker Quellental, aber den habe ich schon so oft zu allen möglichen Jahres- und Tageszeiten fotografiert, da wären mir Libellen aufgefallen. Die gibt es heute natürlich auch nicht, dafür zwei neue Fotos vom Teich und ein kaltes Alsterwasser im Quellenhof.

Mit Libellen versuch ich's dann vielleicht im Naturkundemuseum, da muss man sich auch nicht mehr ranpirschen.

Libellenfotos: Nikon D90, alles ohne Makro weil: keine Libellen.
Libellenbier: Kehrwieder Hamburger Rot, Red Ale, 5.0%
Libellenmusik: Nick Drake - Bryter Layter / Pink Moon









10 Kommentare:

  1. Da kann ich gar nicht anders: Suuuuuuper-Bilder! Gratuliere.

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  2. genau, auch ohne libellen sind das schöne foddos *g*

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    1. Stell Dir vor wie toll die erst MIT Libellen wären *g*

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  3. Praktisch wäre, im Naturkundemuseum die Ausstellungskästchen mit zu fotografieren, dann wären die Bilder gleich gerahmt...

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    1. Das ist ein ganz ausgezeichneter Tipp. Jedenfalls wenn die in Einzelkästchen aufbewahrt werden, sonst ist halt Gruppenfoto gerahmt angesagt.

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  4. schöne ecken hast du da gefunden, auch ohne libellen. die viecher fand ich sowieso schon immer unheimlich :D

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    1. Ich auch. Seit ich weiß das die Kellerasseln fressen finde ich die sogar noch unheimlicher.

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  5. Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie Du in Wathose und Gummistiefeln im Sumpf herumwatest. *fg*

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