Clever wie wir sind, haben wir rechtzeitig unser letztjähriges Domizil gebucht, das sehr begehrte Souterrain einer alten Villa in unmittelbarer Nähe der Mathildenhöhe. Umzingelt von etlichen Verbindungshäusern der Darmstädter Burschenschaften, was das Flanieren mit Antifashirts nach Einbruch der Dunkelheit zu einer leicht gruseligen Angelegenheit machen könnte, aber den Geräuschen nach zu urteilen die aus den Häusern dringen, liegen die zu der Zeit alle schon unterm Tisch.
Am ersten Abend die Lage sondiert, festgestellt dass um 21 Uhr immerhin die Laternen angeknipst werden und etwas zusätzliches Licht versprechen, ein paar Handyfotos gemacht und beschlossen, am nächsten Abend mit dem Stativ zu erscheinen, damit das Ding nicht nur im Kofferraum rumliegt wie im letzten Urlaub.
Das trockene Wetter lockt leider nicht nur uns auf den Weltkulturerbehügel, sportliche junge Menschen spielen auf den Wegen, Radfahrer und E-Scooter kreuzen, ein Verkehr fast wie auf dem Lui. Um die Zeit zu überbrücken beschäftigen wir uns mit den Skulpturen im wiedereröffneten Platanenhain bis die Stunde endlich blau wird.
Man könnte das Ensemble wirklich etwas geschickter illuminieren denk ich mir, etwas indirektes Licht auf der Kapelle wär schon ganz nett aber kostet ja auch Strom, da muss man Verständnis haben, doch kaum sind Kamera und Stativ verstaut, flammt vor der Kapelle ein greller Scheinwerfer auf, der bei den vielen goldenen Verzierungen garantiert für reichlich ausgefressene Lichter sorgt, weshalb ich das Geraffel gar nicht erst wieder auspacke. Indirekt ist anders.
Vielleicht nächstes Jahr, bei Darmstadt für Profis.
Fotos dazu: Mathildenhöhe Darmstadt, Platanenhain, Sterbende Mutter mit Kind, Relief Schlaf, Pflanzkübel mit Schakal
Musik dazu: Pearl Jam - Vitalogy / No Code
Heinerbabbel für Fortgeschrittene: es heißt "am Lui" nicht "auf dem Lui"!
AntwortenLöschen'Auf' dem Lui wäre 30,04 Meter u. 172 Stufen höher, also weit außerhalb Deines Aktionsradius. *fg*
Gut wenn man jemanden kennt der sich auskennt :)
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