Samstag, 12. August 2017

Lekker Landje














Dass die Niederlande uns in der Drogenpolitik um Lichtjahre voraus sind ist ja keine neue Erkenntnis, der unwissende Tourist stößt allerdings recht schnell auf ungeahnte Probleme. So ist es zwar fast überall möglich ein paar Gramm exquisite niederländische Rauchwaren zu bekommen, aber wehe es überkommt einen nach drei Tagen Grolsch der Appetit auf so etwas simples wie Gin mit Tonic. Schnaps! Harte Droge! Kein Gin, in keinem Supermarkt!

Allenfalls fertige Mischungen in der Dose finden sich im Regal, dafür immerhin in reichhaltiger Auswahl, Gordons, Bombay und Henkes, eine lokale Marke, die auch in der Variante "Cucumber" zu bekommen ist. Dummerweise wandert davon nur je eine Dose in den Einkaufswagen, was sich wenig später als großer Fehler herausstellt, denn der Henkes GT schlägt den Rest um Längen, ganz besonders die wässerige Bombaymische. Was auch immer sie bei den Tomaten falsch machen, Gin Tonic aus der Dose können sie. Lekker!

Bei Brot und Brötchen scheint es hingegen ähnlich finster auszusehen wie bei uns, fast überall industriell gefertigte Massenware. In Groningen wird man dafür in großen Lettern auf richtig leckere Eigenproduktionen hingewiesen. Gott sei Dank, denn das Walnuss-Gorgonzola Baguette zu verpassen wäre unverzeihlich gewesen. Liebhaber der süßeren Lebensfreuden sollten den Laden allerdings nur mit leerer Brieftasche oder vollem Magen betreten, die Auslage der Patisserie dürfte sonst zu einem veritablen Kaufrausch verführen. Wenn das alles nur halb so gut schmeckt wie es aussieht.. lekker!

Für die heimische Vorratskammer sind viele der niederländischen Spezialitäten leider nicht zu gebrauchen, entweder sind sie illegal oder leicht verderblich, da muss man dann doch wieder zur Industrieware greifen um die letzten Lücken im Kofferraum zu stopfen. Zum Beispiel mit viel Kaffee, Albert Heijns dunkler Schokolade mit Zeezout, Javaanse Satésaus für mindestens ein ganzes Jahr, oder mit dem super leckeren HAK Rhabarberkompott, das man vor Jahren aus sämtlichen deutschen Supermärkten entfernt hat, weil irgend ein Idiot der Meinung war den Platz für noch mehr Sorten Apfelmus zu benötigen.

Kulinarische Erwägungen haben mich zwar nie zu einem Urlaub in den Niederlanden bewogen, aber eigentlich ist das ein ganz lekker Landje, wenn man auf Bitterballen und Frikandel verzichtet.


Fotos dazu: Samsung S5/Nikon D7200/Canon SX
Bier dazu: Kehrwieder SHIPA Ariana, 7.5%
Musik dazu: Kettcar - Du und wieviel von deinen Freunden/ Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen/Sylt







4 Kommentare:

  1. appelstroop! hagelslag! chocomel! du hast die hälfte vergessen :p
    und was hast du gegen frikandel und bitterballen? ich dachte immer du magst holländisches fastfood?

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    1. Ich weiß gar nicht was alle so toll finden an Appelstroop, das Zeug ist nur süß. Hagelslag esse ich nur in Holland und Chocomel mag ich nicht mehr, auch zu süß.
      Holländisches Fastfood ist super, aber Industriefrikadellen esse ich auch in Deutschland nicht. Schon gar nicht frittiert.

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  2. chocomel gibt es inzwischen aber auch in einer dunklen sorte, zartbitter oder so ähnlich.
    und appelstroop ist totaaaal lecker :p

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    1. Die dunkle Chocomel habe ich vor drei Jahren schon entdeckt und fand die super, inzwischen ist mir das auch alles zu süß. Appelstroop ist purer Zuckerklebstoff, aber ich kenne noch zwei Menschen die darauf total abfahren, Du bist nicht ganz allein *g*.

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