Der Fußballgott besitzt offenbar eine seltsame Art von Humor, jedenfalls was den FC St. Pauli betrifft. Hat er uns in der Hinrunde durch ungewollte Slapstickeinlagen noch reihenweise Punkte geklaut, sind wir in der Rückrunde zu einer Truppe dauersiegender Glückspilze mutiert, die selbst grottige Spiele gewinnt, ohne dabei auch noch selber ein Tor schießen zu müssen. Möglicherweise macht er das aber auch nur, um in Stellingen vermehrt Angstschweiß zu fabrizieren, wer kennt sich schon aus in den Gedankengängen von Göttern.
Was war das heute für ein schlimmes Gebolze, war der Rasen von Schneckes Abschiedsgala so kaputt, dass man darauf nicht mehr vernünftig spielen konnte? Verlernt man in Länderspielpausen das Gefühl für den Ball, oder warum kommen keine Pässe mehr an? Die dauernden Ballverluste, insbesondere in der zweiten Halbzeit, laden Regensburg zum permanenten Toreschießen ein und wären von einem anderen Gegner oder in einer anderen Spielzeit längst bestraft worden. 16:9 Torschüsse, das ist eine unangenehme Quote, wenn man sich das von den Rängen aus ansehen muss, schließlich könnte einer von denen mal einschlagen.
Gott oder wem auch immer sei Dank war das meist ausgesprochen harmlos, weil Regensburg da keinen Kleindienst oder Glatzel stehen hat. Typen, mit denen wir uns demnächst näher befassen müssen, wenn wir wirklich noch was reißen wollen. Bis es soweit ist haben sich die Jungs hoffentlich wieder an den Ball gewöhnt.
Regensburg, da waren sich beide Trainer einig, hätte ein Unentschieden verdient gehabt und ich würde dem sofort zustimmen, hätten sie nicht nur ins eigene Netz getroffen. Dafür erinnere ich mich noch an zu viele Spiele der Hinrunde, in denen wir auch ein Unentschieden verdient gehabt hätten. Kaufen kann man sich dafür genau nix, außer einen neuen Trainer.
Sollten wir am nächsten Wochenende in Heidenheim gewinnen wären wir jedenfalls alleiniger Zweitligarekordhalter, mit 10 Siegen in Folge. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es genau hier vorbei ist mit dem Humor vom Fußballgott. Aber spätestens gegen Stellingen starten wir dann eine neue Serie, ja?
Was sonst noch gut war:
Die Abschiedschoreo für Antje Frohmüller. Kloß im Hals immer unvermeidbar, wenn die St.Pauli Familie von einem langjährigen Mitglied Abschied nehmen muss.
Was sonst noch schlecht war:
Hamburger Wetter hin oder her, so langsam nerven die Temperaturen. Hätte ich Bock auf Gefrierpunkt wäre ich Rentierzüchter in Lappland geworden.
Was ausnahmsweise nicht genervt hat:
Seit es im Stadion keine anständige Verpflegung mehr gibt, ist der DOM eine gute Möglichkeit seinen Hunger nach dem Spiel zu stillen und man muss sich dabei nicht einmal auf Currywurst beschränken.
Fotos dazu: Gegengerade Millerntor - FC St. Pauli - SSV Jahn Regensburg, Endstand 1:0
Tore dazu: Owusu (23. / Eigentor)
Links dazu: Die doppelte Nummer 9 von Gröni und Im Willen liegt die Kraft vom Millernton
Musik dazu: Banco de Gaia - Last Train To Lhasa
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