Montag, 18. September 2023

Sonntags nur Traumtore

 










Gute Güte, was war das für ein Spiel! Es macht ja generell schon ziemlich viel Spaß unseren Jungs beim Kicken zuzusehen, aber wie viel Spaß das erst machen kann wenn die dabei auch noch Tore schießen, das hatte ich schon fast vergessen. 

Dabei waren die Voraussetzungen eigentlich denkbar ungünstig, Jackson verletzt und Manos krank, meine beiden unverzichtbaren Lieblinge nicht auf dem Platz. Oh Hiob, eine Mannschaft, die zwar jeden Gegner ausspielen kann, aber das Tor nicht trifft. Das geht bestimmt auf die Psyche, kennt man doch, erst hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu. Der Geist einer missratenen Hinrunde schwebt schon wieder über dem Millerntor.

Allerdings schwebt der nur knappe vier Minuten, dann packt Connor den Huf aus und haut das Ding einfach mal aus 20 Metern in den Winkel. Tor! Tor! Traumtor! TordesMonatsTor! Hat der Ball das eigentlich überlebt oder war der hinterher im Arsch? Endlich wieder ein Tor und dann gleich so ein geiles Ding, Fußball kann so schön sein..

Kaum haben wir uns beruhigt gibt's einen Freistoß in aussichtsreicher Position, genauer gesagt in einer den-könnte-Eric-direkt-reinsemmeln-Position. Große Fresse die ich hab verkünde ich das kommende 2:0 meinen Nachbarn, aus dieser Distanz hat er schließlich schon mal getroffen, er muss das also einfach nur wiederholen und was soll ich sagen I TRUST IN MR. SMITH. Tor! Tor! Traumtor! 

Das Spiel ist keine zehn Minuten alt und wir führen zweinull, was ist hier los? Unfassbar, würde Hürzilla sagen. In Folge darf der Kieler Hühnerhaufen zwar ein Abseitstor schießen, bleibt sonst aber ziemlich blass für einen Tabellenvierten, was allerdings mehr über die Tabelle aussagt als über Kiel. Wir haben Spiel und Gegner weitgehend im Griff, wie eigentlich alle Spiele bisher. Neu ist nur der Torhunger, das 3:0 durch Dapo (Tor!Tor!Traumtor!) gehört vielleicht nicht in die engere Auswahl für Traumtore, aber ich mag das, wenn jemand den Ball so humorlos in die Maschen piekt, einfach weil er's kann. 

Ein 4:0 durch Marcel "Lunge" Hartel wäre natürlich ein fantastisches Halbzeitergebnis gewesen, hätte er nicht im Abseits gestanden. Der Anschlusstreffer durch Lewis "Raute im Herzen" Holtby nur 5 Minuten nach Wiederanpfiff ist ein kleiner Fleck auf der weißen Weste, kann die Boys in Brown aber nicht erschüttern. In der 70. Minute macht Lars Ritzka seine erste Zweitligabude zum 4:1 und selbstverständlich macht auch er es nicht unter einem Tor! Traumtor! Distanzhammerday!

Weil Marcel Hartel seinen Fauxpas mit der Abseitsstellung wieder wettmachen will und weil das heute aus der zweiten Reihe wohl am besten klappt, reiht auch er sich ein in die Reihe der sonntäglichen Traumtorschützen. Strafraumgefummel wird gewaltig überschätzt, einfach mal draufhalten ist die Devise.

Und Sonntags nur Traumtore.


Was sonst noch gut war:

Marcel Hartel ist erstaunlich. Noch erstaunlicher ist, dass hier noch keine zehn Bundesligisten geifernd an der Tür kratzen und das darf gerne so bleiben.

Lars Ritzka. Tore schießende Eigengewächse sind mir die liebsten.

Nikola! Bin immer mehr davon überzeugt, dass wir einen ganz hervorragenden Keeper haben.

Das ganze Stadion Choreos sind schön und Fahne wedeln ist super, doof ist halt nur dass man selber wenig davon sieht, also besser bei Groeni gucken.

Was sonst noch schlecht war:

Mit dem Bus nach Hause cruisen weil die U3 gerade nur in eine Richtung fährt. Kann man machen, dauert dann halt zwei Stunden inkl. 42 Minuten Wartezeit.

Lewis "Raute im Herzen" Holtby, 20 Minuten auf dem Platz und dann rotgefährdet wieder auswechseln lassen. Hat wohl immer noch keinen Bock auf Fußball.


Fotos dazu: Gegengerade Millerntor FC St.Pauli - KSV Holstein Kiel, Endergebnis 5:1

Tore dazu: Metcalfe (4.) Smith (7.) Afolayan (38.) Ritzka (70.) Hartel (94.) / Holtby (50.)

Links dazu: Zwischen Stille und 100dB von Stefan Groenveld, Theater der Traumtore vom Millernton

Musik dazu: Bombino - Sahel














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