Raus aus der Stadt, rein in die ländliche Sagenwelt. Nur wenige Kilometer außerhalb Darmstadts, aber immer noch im zugehörigen Landkreis, findet man die Burg Frankenstein auf dem 370 m hohen Ausläufer des Langenbergs. Das ist nicht ganz so dramatisch wie es sich anhört, da man bis auf die letzten 100 m das Auto benutzen kann, dank der vielen Bäume den restlichen Weg überwiegend im Schatten wandelt und im Burghof als erstes auf Außengastronomie mit eiskalten Getränken stößt.
Rund um die Burg, deren Namen Mary Shelley zu ihrem berühmten Buch inspiriert haben soll, gibt es eine ganze Reihe an Mythen und Sagen. Die haben zwar nichts mit der Erschaffung von Monstern aus Leichenteilen zu tun, sind aber ähnlich fantastisch, wie der heroische Kampf des Ritters Georg von Frankenstein gegen einen Lindwurm, der im nahen Steinbruch stattgefunden haben soll.
Sehr wahrscheinlich wurden viele dieser Geschichten, wie auch der angebliche Besuch Mary Shelleys, vom selbsternannten Burgschreiber Walter Scheele erfunden, der ähnlich viel Phantasie gehabt haben muss wie Mary, nur nicht ganz so viel Erfolg. Als gesichert darf jedoch gelten, dass die Ur-Ur-Enkel von Frankenstein sich irgendwann nach Franken verzogen haben und die Nachfolger der Nachfolger heute ein in den 70er Jahren erbautes Burgrestaurant betreiben, das sich architektonisch so geschmeidig in das alte Ensemble einfügt wie ein Dixieklo auf die Blumenwiese.
Vom mühsam erklommenen Wohnturm aus hat man einen, je nach Wetterlage, wunderbaren weiten Blick über die Rheinebene (flach) oder den Odenwald (waldig) was, je nach Wetterlage und Anspruch, mehr oder weniger spektakulär erscheint, aber wenn man sich da schon hochgeschleppt hat versucht man das schon eine Weile zu genießen.
Fotos dazu: Burg Frankenstein, Wohnturm, Aussicht / Nikon D7200
Musik dazu: Nils Koppruch - Den Teufel tun / Caruso
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