Ein verlängertes Wochenende im Ruhrgebiet, was könnte man da nicht alles machen, außer auf Hochöfen herumlungern. Man könnte zum Beispiel nach Wuppertal fahren, um mal mit der Schwebebahn über die Wupper zu schweben, aber meine Begleiter sind immer noch auf dem Kulturtrip und haben den Skulpturenpark Waldfrieden als Ziel auserkoren. Der Name würde auch gut zu einem Friedhof passen und ähnlich lebhaft geht es hier zu am Sonntagnachmittag, die meisten Besucher sind wohl bei dem Wetter schon am Eiscafé vor dem Eingang gescheitert und eigentlich wäre das auch mein präferiertes Ziel gewesen weil...
Skulpturen.
Puh.
Als bekennender Kunstbanause ordne ich Skulpturen ganz grob in drei Kategorien ein, a. würde ich mir in den Garten stellen, b. würde ich mir nicht in den Garten stellen und c. was zum Geier soll das überhaupt darstellen? Wobei die Schnittmenge von a und c deutlich größer ausfällt, denn egal was der Künstler sich dabei gedacht hat, wenn man als erste Assoziation ein krass großes Pissoir vor Augen hat taugt das so wenig als Gartendeko, wie ein in den Wald kackender Blechmann.
Arnolds wetterfest eingepackte Fat Boy aus Terminator 2 ist zwar eine coole Idee, aber da hätte ich doch lieber das Original, das kann auch nicht teurer sein als so ein dicker Klumpen Bronze. Ein paar der (wahrscheinlich schon vom Materialwert her unerschwinglichen) Objekte sind ja durchaus schick anzusehen, aber warum sich jemand für ein Kunstwerk begeistern kann, das aussieht wie das Innenleben von Joseph Beuys Fettverdichter, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben.
Mit dem überwiegenden Teil der Ausstellungsstücke kann ich wenig bis nichts anfangen, was sich relativ schnell auf meinen fotografischen Elan auswirkt. Während die Kollegen sich für die Kunst sogar auf dem Rasen wälzen und dabei wahrscheinlich erstklassige Fotos schießen, suche ich permanent nach in der warmen Sonne liegenden Rentnerbänkchen, auf denen man mal einen durchziehen könnte.
Und weil ich mein Makro nicht mitgenommen habe, entdecke ich den ersten bunten Schmetterling seit mindestens zehn Jahren. Immerhin.
Für die Schwebebahn muss ich wohl noch mal vorbeikommen.
Fotos dazu: Skulpturenpark Waldfrieden, Wuppertal/ Nikon D7200
Musik dazu: Ryan Adams - Heartbreaker / Gold
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