Sonntag, 11. September 2022

Sonntagsmittagsschlaf

 










Die halbe Nacht nicht richtig pennen können, um neun wach werden wenn der Wecker auf zehn steht, natürlich ist man da gerädert, aber immerhin bleibt so Zeit für ein vernünftiges Frühstück. Im Telegrammkanal die erste Absage, der Skipper ist nicht fit genug für's Stadion. Meine Knochen sagen ähnliches und wenn man nicht ausgerechnet heute einen autofreien Heimspieltag ausgerufen hätte, ich würde die Karre nehmen. Wieder ins Bett gehen wäre eine Alternative, die mir kurz in den Sinn kommt, aber ich hab in den letzten Jahren einfach auf zu viele Spiele verzichten müssen, als dass so etwas ernsthaft in Betracht käme.

Folglich quäle ich mich brav solidarisch mit dem ÖPNV durch die Gegend, bewundere die vielen Autos, die vor der Gegengerade stehen und denke mir, was für ein solidarischer Vollpfosten ich bin, weil meine Arthrose gerade deutlich auf die Solidarität scheißt. 

Und als wäre das nicht alles schon schlimm genug, muss man dann noch ein mittelmäßiges Spiel zweier mittelmäßiger Zweitligisten ertragen. 

Man mag es kaum glauben, aber wenn der Millernton von 25:7 Torschüssen schreibt wird es wohl stimmen. Die Hälfte davon hab ich wohl verpasst als ich pinkeln war, oder das Querpassvorunzurückfestival hat uns alle so eingelullt, dass wir etwaige Highlights schlicht verdrängt haben. Ganz kurz hatte ich den Verdacht, dass Kauczinski wieder auf der Bank sitzt, doch der blonde Haarschopf unseres Cheftaktikers sprach dagegen. Immerhin hat das lustlose Gedaddel nach fast 40 Minuten auch die Sandmänner in einen kurzen Mittagsschlaf versetzt und Jackson Irvine damit (wieder einmal) ein wunderschönes Kopfballtor ermöglicht. Herr der Lüfte. Erwecker des Stadions. Wer, wenn nicht er?

Das ist auch die Frage in der zweiten Halbzeit und weil die nicht zufriedenstellend gelöst wird machen wir das, was wir zur Zeit wirklich am besten überhaupt können: den gleichen dämlichen Fehler innerhalb weniger Minuten wiederholen. Wobei wir wie schon gegen Paderborn das Glück haben, dass der nur einmal bestraft wird. Reicht aber völlig um den Tag endgültig zu versauen, denn 70% Ballbesitz machen nur Spaß, wenn man mit dem Ding auch was anfangen kann und will.

 

Was sonst noch gut war:

Awarenesssammelaktion vor dem Spiel, das sah schon ganz gut aus in dem Eimer. Endlich ist auch mal jemand so clever und steht zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Hab zwar keinen Plan was die mit der Kohle vorhaben, aber kann ja nix schlechtes sein und es schmerzt wenigstens nicht in den Knien, also gute Soli.


Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St. Pauli - SV Sandhausen, Endstand 1:1

Tore dazu: Jackson Irvine (38.) David Kinsombi (71.)

Musik dazu: Ludovic Navarre/St.Germain - From Detroit to St.Germain

Links dazu: Torverhältnis versaut von Stefan Groenveld

 

 









 

 


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