Samstag, 14. April 2018
Noch eins für die Statistik
Pfeifen geht so gar nicht am Millerntor und "Buh" rufen höchstens Schlossgespenster in Kinderbüchern, der Mannschaft wird das jedenfalls nicht helfen. Andererseits fragt man sich langsam, was der Mannschaft überhaupt helfen kann. Noch ein neuer Trainer? Ein alter Trainer? Ein Trainer für den Kopf? Helfen würde jemand der Tore schießen kann, aber der müsste sich selbständig den Ball schnappen und ins Tor tragen, auf irgendwelche Vorlagen oder Zuspiele warten hat sich bisher nicht bewährt.
Was soll man überhaupt noch schreiben nach solchen Spielen, was man nicht schon etliche Male in dieser Saison geschrieben hat? Ach was red ich, in den letzten Jahren. Sie haben sich bemüht, zumindest in der ersten Hälfte, sie haben gekämpft und sind gerannt, zumindest in der ersten Viertelstunde, aber am Ende ist die Note wieder nicht ausreichend, nicht einmal mangelhaft. Bei einer 5 sollte man erkennen können, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden sind und die Mängel in absehbarer Zeit behoben werden können.
Da fehlt mir allerdings so langsam der Glaube. Wenn man sieht wie Paderborn und Münster gespielt haben wären wir momentan selbst in der dritten Liga kein Aufstiegskandidat, was eine mögliche Zukunft in wirklich düsterem Licht erscheinen lässt. Nur vier von inzwischen fünfzehn Heimspielen gewonnen, was zum Teufel soll mich hoffen lassen, dass wir in den verbleibenden zwei Heimspielen irgend etwas besser machen? Oder auswärts in Regensburg oder Duisburg etwas reißen können?
Eine eigentlich ganz passable erste Hälfte, in der man seine Torchancen kläglich versemmelt, dabei noch Glück hat, dass der Gegner seine ebenfalls nicht nutzen kann, ist in dieser Liga vielleicht gerade noch ausreichend. Lässt man den Gegner hingegen zehn Minuten vor Spielende im eigenen Strafraum Fußball spielen, ist das ungenügend. Setzen, sechs und Schuljahr einen Stock tiefer wiederholen. Bleibt nur zu hoffen, dass am Ende noch drei schlechter sind als wir, denn in dieser Verfassung werden wir auch eine eventuelle Relegation verkacken.
Bleibt wieder mal ein Spiel für die "gegen zehn Mann sind wir zu doof" Statistik, aber ein Erkenntnisgewinn war das jetzt auch nicht.
Was sonst noch gut war:
Nicht das Wetter.
Dass die Mannschaft nach den Unmutsbekundungen am Ende noch etwas positiven Support vor der Südkurve tanken konnte.
Was sonst noch schlecht war:
Schnelles Umschaltspiel aka Konterfußball. Konnten wir mal (ich erinnere mich dunkel), können wir schon lange nicht mehr.
Die Angst des Torwarts vor dem Strafraum.
Allaguis Beschleunigung.
Atzes Entschleunigung.
Menschen die vier Wochen in einem Iltiskäfig leben und danach einfach in eine U-Bahn steigen, ohne vorher ihre Klamotten zu verbrennen. Döner, Knoblauch, Pizza und Haarspray sind ja normal inzwischen, aber das war abartig.
Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St.Pauli - Union Berlin, 0:1
Musik dazu: Calexico - The Thread That Keeps Us
Vor der Süd gabs nicht wirklich Unterstützung nach dem Spiel, da wurde schon mal Tacheles gesprochen.
AntwortenLöschenTacheles war bei uns natürlich nicht zu hören, die St.Pauli Sprechchöre am Ende hörten sich aber nach Aufbau an. Aus der Entfernung sind das halt immer nur Vermutungen..
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