Was ist das denn für ein komischer Zausel? Wie der schon aussieht mit diesem Fusselbart und dem seltsamen Hut und dann dieser Name: Friedensreich Hundertwasser. So heißt doch kein normaler Mensch. So ähnlich waren die Reaktionen, als der österreichische Künstler in den 70ern auf deutschen Fernsehschirmen erschien. Seltsamer Naturschützerwaldschrat und das zu Zeiten, in denen Ökologie noch ein Fremdwort war.
Heute dürfte der Mann so ziemlich jedem ein Begriff sein und seine architektonischen Kleinode werden überall geschätzt wo sie stehen, außer in Hamburg vielleicht, wo man so etwas durchaus abreißen kann. Ein Schicksal, das dem Hundertwasserhaus in Wien, dem Hundertwasserbahnhof in Uelzen und der Waldspirale in Darmstadt sicher erspart bleibt, auch wenn die noch kein Welterbe sind.
Die Waldspirale ist eine Wohnanlage aus 105 Appartements und 1000 Fenstern, jedes davon ein Unikat, weshalb man im Hof besser nicht Fußball spielen sollte, aber wohnen wollen würde ich da schon gern, wenn ich in Darmstadt wohnen wollen würde. Leider hat man das Ding nicht neben so etwas wie den Bürgerpark gebaut, statt dessen steht es zwischen Aldi Supermarkt und Parkhaus.
In diesem seltenen Fall allerdings ist das Parkhaus ein unvorhergesehener Glücksfall, weil man über Umwege bis auf das private oberste Parkdeck kommt, das einen ziemlich guten Blick über die gesamte Waldspirale bietet, den man sonst allenfalls mit einer Drohne gehabt hätte.
Fotos dazu: Waldspirale von Friedensreich Hundertwasser in Darmstadt - Nikon D7200
Musik dazu: Tonio K. - Life In The Foodchain / Notes From The Lost Civilisation