Samstag, 9. November 2019
Am Ende ist es immer zu wenig
Das hat man nun davon. Statt die kaputten Knochen zu schonen pfeif ich mir zwei IBUs ein, wanke im Freddie Frinton Style zur Bushaltestelle, steh eine gefühlte Ewigkeit mit verkrampfenden Beinen am Einlass unter fliegenden Menschen (ohne dass ein neues Smartphone dabei abfällt), schlepp mich die Treppen im Stadion hoch (Fahrstühle! Wir brauchen Fahrstühle! Und Rollatorstellplätze!) und wofür das alles?
Ja, sie haben sich bemüht. Kann man ihnen nicht absprechen. Sie haben sich auch wieder Chancen erarbeitet, aber natürlich generös den Bochumern ebenfalls einige ermöglicht. Die erste gleich ganz großartig nach fünf Minuten schon und wenn ich etwas nicht mag sind das kalte Duschen bei dem Wetter. Sie haben sich berappelt und fünf Minuten später den Ausgleich geschossen, aus dem Spiel heraus, ganz ohne Elfmeterpfiff, was uns immerhin glatte achtzig Minuten Zitterpartie erspart hat. Aber sonst?
Ich glaube ja dem Andy Rettig, dass der Jos Spieler und Mannschaften besser macht und ich finde schon, dass man da eine Handschrift erkennen kann und ja, die Spiele sind ja auch spannender so, besser jedenfalls als das hölzerne Gebolze der letzten Jahre und bestimmt hat der Trainer recht wenn er sagt, man müsste sich nur dann Sorgen machen, wenn man sich keine Chancen erarbeitet und ansonsten muss man sich halt irgendwann auch mal belohnen.
Aber wann bitte fangen wir damit an? Auswärts in Aue? Das wäre wirklich eine Überraschung. Zuhause gegen Hannover? Würden wir nicht unbedingt drei Punkte brauchen wäre ich da mit einem einverstanden gewesen. Auswärts in Regensburg? Hahahaha. Geht das so aus wie befürchtet, sind wir innerhalb von drei Spieltagen mit etwas Pech nicht mehr auf Platz 8 sondern unter dem Strich. Fußball ist Ergebnissport, die Ergebnisse sind momentan für'n Arsch, auf einmal biste mitten drin im Abstiegskampf und keiner hat's gemerkt.
Können wir bitte vorher aufwachen? Am besten JETZT gleich, wenn es nicht schon zu spät ist? Können wir dann bitte wieder so spielen als gelte es ein Derby zu gewinnen? Mit letztem Einsatz und unbändigem Willen? So, dass man damit vielleicht sogar im Erbsgebirge ein bis drei Punkte holen könnte? Den Arsch hochkriegen müssen sie so oder so, dann kann man auch gleich damit anfangen.
Was nicht gut für die Nerven war:
In der letzten Minute der Nachspielzeit bekommt Bochum eine Ecke und so etwas kostet wieder ein paar graue Haare mehr. Kann ich mit leben, so viele sind es ja eh nicht als dass das auffallen würde, aber wäre der reingegangen, ich glaub ich wäre stinksauer abgezogen, das erste Mal im Leben. Gott sei Dank kann Bochum auch keine Standards.
Was völlig bekiffter Blödsinn war:
Die Diskussion, ob Ibrakadabra uns helfen könnte, sollte er sich entschließen am Karriereende für ein gespendetes Taschengeld bei einem antifaschistischen Verein zu spielen um sein Karma ins Gleichgewicht zu bringen und damit endgültig zur Weltlegende zu werden. Meiner Meinung nach hätten wir zur Halbzeit mit drei bis vier Toren vorne gelegen, Herr Z. meint dagegen ich wäre der erste der meckert, wer diesem Idioten einen Vertrag gegeben hat, weil der in der 2.Liga nix auf die Kette kriegt und ich denke beides wäre möglich und wir warten besser auf Gareth Bale.
Was sonst noch gut war:
20 Jahre AFM, die beste Erfindung seit es Fußballvereine gibt.
Hoodies mit Vereinswappen für 30 Öcken die mich in den Fanshop locken und jetzt habe ich endlich ein schönes Kissen für die Couch hier, das fehlte noch.
Fotos dazu: Gegengerade Millerntor FC St.Pauli - VfL Bochum 1:1
Musik dazu: Archive - Live At The Zenith
Links dazu: Gähnend zur Länderspielpause (Stefan Groenveld)
(Sc)Henk ein das Ding (Millernton)
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