Dienstag, 29. Januar 2019

Wenn Rapunzel sich an ihrem Haar erhängt
















Ehrenwerte Städter, bitte denkt daran, etwaige Passanten zu warnen, bevor ihr die Nachttöpfe aus dem Fenster ausleert.
Der Rat der freien Stadt Novigrad.

Man könnte eine Special Edition rausbringen, mit Riechstäbchen in den Richtungen Blut, Schweiß, Verwesung und Kloake. Am besten zusammen mit einer brandneuen Erweiterung in der Größe von Blood & Wine, ich würde fast jeden Preis bezahlen. Auch ohne Riechstäbchen. Denn der einzige schwere Fehler bei The Witcher 3: Wild Hunt ist, wie bei jedem guten Film, Buch oder Spiel: Es ist irgendwann vorbei. Und der Hexer war nicht nur gut, der war atemberaubend. So gut, dass ich mir anschließend sogar die Buchvorlage besorgen musste, aber auch fünf Wälzer sind in ein paar Wochen weggelesen.

Genau wie bei Game of Thrones stellt sich wieder einmal heraus, dass man nur fantastisch gute Romanvorlagen benötigt, um wahrhaft fantastische Fernsehserien oder Spiele produzieren zu können. Jedenfalls wenn man sich Mühe gibt und die Vorlage liebt, wie die Entwickler bei CD Projekt Red, was man dem Spiel in jeder Sekunde ansehen kann. Auch wenn sich Sapkowski etwas zäh liest am Anfang, spätestens ab Band 2 legt man den kaum noch weg. Dabei lässt er derart Blut und Gedärme spritzen, dass es geradezu nach einer Computerspielausgabe verlangt hat. Detailgetreu umgesetzt, hat die dann folgerichtig auch den FSK 18 Sticker verpasst bekommen.

Wer also demnächst 18 wird, ein Faible für Märchen, Sagen und sonstige Fantasy hat und einen ausreichend schnellen Computer besitzt, der sollte sich das unbedingt zum Geburtstag wünschen oder einfach kaufen. Alle anderen haben das wahrscheinlich ohnehin schon getan in den letzten drei oder vier Jahren, darum könnte ich hier auch spoilern was das Zeug hält, kennt eh fast jeder der sich auch nur ansatzweise für so etwas begeistern kann.

343 Stunden Spielzeit habe ich gebraucht sagt mein Account bei Steam, also ungefähr dreimal so viel wie der Durchschnittsspieler benötigt schätze ich, davon sind bestimmt so viele Stunden an Dialog-, Start-, Zwischen- und Endsequenzen, dass es für mehrere abendfüllende Filme gereicht hätte.

Nicht eine Stunde davon war verschwendete Zeit. Kein Film kann so festnageln wie der erste Pfeil, der dich bei vollem Galopp aus dem Sattel holt, oder auch nur annähernd so fesseln wie der Trupp orientalischer Soldaten, der dich zur Hinrichtung nach Ophir schleppen will, weil du gerade unwissentlich ihren Thronfolger gekillt hast. Keine Fete kann so unterhaltsam werden wie die Sause des toten Mannes und kein Skatabend so hart wie das Gwint-Turnier von Beauclair.

Ich mag meine Filme gerne interaktiv, ganz besonders wenn man außer spannenden Geschichten, witzigen Momenten, faszinierenden Charakteren und herausfordernden Kämpfen noch einen zynischen, an der Welt, den Menschen und sich selber zweifelnden alternden Berufskiller spielen kann, der dem ganzen Wahnsinn um sich herum mit viel Ironie, einem eigentlich goldenen Herzen und zwei sehr scharfen Schwertern begegnet. Phänomenal. Da kommt kein Peter Jackson gegen an, der im Maximalfall für den dreifachen Preis knappe 11 Stunden zu unterhalten weiß und dabei mit seinen Hobbitwanderungen sehr viel weniger Adrenalin in die Blutbahn bringt.

Auf den blutigen Schlachtfeldern von Velen, in den vom Bürgerkrieg oder großen Schlachten zerstörten Dörfern, in den großen Städten wie Oxenfurt und Novigrad und im sonnigen Beauclair findet man immer wieder Anspielungen auf bekannte Sagen, Märchen, Bücher oder Serien: Artus und der heilige Gral, Nibelungen, Robin Hood, Herr der Ringe, Game of Thrones, Gebrüder Grimm und nicht zuletzt die titelgebende Wilde Jagd, alles dabei was Rang und Namen hat. Wo sonst könnte man gegen Basilisken, Sirenen, Waldschrate, Djinns, Werwölfe, Vampire, Kobolde und Zyklopen besser kämpfen als in so einer Welt. Wenn man erst einmal gelernt hat das zu überleben, macht das einen Heidenspaß und man kann sich ganz der eigentlichen Aufgabe widmen, dem hoffentlich glücklichen Ende.

Als alter Romantiker hätte ich nämlich auch gerne ein Happy End, mit allem was dazu gehört. Der Held kriegt die Liebste, das Kind wird gerettet, die wenigen netten Typen überleben und die schlimmsten Arschlöcher haben ins Gras gebissen, all killed by myself. Das ist hier allerdings ähnlich wahrscheinlich wie Doppelmord, Bürgerkrieg, Chaos und das Ende der Welt, hängt ganz davon ab, welche Entscheidungen man vor Stunden, Tagen oder sogar Wochen getroffen hat. Was den ganzen Ablauf nochmal deutlich spannender macht als diese zweistündigen Unterhaltungsstreifen mit Regieentscheidung, man kann dabei gehörig verkacken, sogar bei der Liebsten.   

Was immer noch nicht das Ende sein muss, dank der grandiosen Erweiterung Blood & Wine, einer tragischen Schwesterfehde im Land der fahrenden Ritter und des Weines. Dort wird man für die vielen Tage Scheißwetter in Velen mit reichlich Sonne entschädigt, bekommt ein abgewracktes Weingut geschenkt und darf am Ende sogar auf einem Einhorn durch das kunterbunte Märchenland reiten.
Dabei sollte man nicht nur gut auf die vielen wuselnden Wolpertinger und Däumelinchens winziges Dorf achten, denn die drei kleinen Schweinchen entpuppen sich als mindestens ebenso haarige Mistviecher wie der böse Wolf und Großmutters verfluchter Geist. In einem Märchenland, in dem sich Rapunzel an ihrem eigenen Haar erhängt, muss man halt mit allem rechnen.


Fotos dazu: Andrzej Sapkowski / Geralt-Saga - Screenshots The Witcher 3:Wild Hunt
Musik dazu: Tom Waits - Orphans




























 

Freitag, 25. Januar 2019

Scharfe Hühner















Vor einigen Jahren hatte ich das unverschämte Glück, rein zufällig auf einer kleinen Feier reinzuplatzen, bei der die mexikanische Freundin des Gastgebers allerlei landestypische Spezialitäten zubereitet hatte. Was man halt so kennt, Chili con Carne und lauter Zeugs aus Bohnen und Avocados, so genau habe ich das ehrlich gesagt gar nicht mehr in Erinnerung, denn es gab auch das - mir damals noch nicht bekannte - angebliche mexikanische Nationalgericht: Mole Poblano!

Hühnchen in ziemlich dicker und ziemlich dunkler Schokoladen-Chili-Sauce. Was erst einmal ziemlich ungewohnt klingt für Menschen, die Schokolade allenfalls als Dessert kennen, aber zumindest in der hier gereichten Variante der geschmackliche Oberhammer war. Neues Lieblingsgericht, auf Anhieb mindestens in den Top 10! Nach den ersten Bissen galt es eigentlich nur noch, den mit diversem anderen Gedöns gut gefüllten Teller zu leeren, bevor jemand anders die letzten Reste aus dem Topf kratzen konnte. Was ich geschafft habe, natürlich.

Obwohl ich alle paar Jahre mal in der Gegend bin wird sich das Erlebnis bestimmt nicht wiederholen, also muss eine andere Möglichkeit gefunden werden. Selber machen wäre sicherlich die beste Idee, abgesehen von der Arbeit, die schon damit beginnt, bei den vielen gefundenen Rezepten für Mole Poblano das tauglichste zu erwischen.
Also nicht das mit der Nesquiksauce und auch nicht das vom ehrgeizigen Hobbykoch, der dabei unbedingt drei verschiedene Chilisorten verwendet wissen will, die man wahrscheinlich im Internet bestellen muss, weil selbst Stanis Rewe die nicht im Sortiment hat. Irgendwas dazwischen.

Aus verschiedensten Gründen ist es dazu noch nicht gekommen, bleibt also nur die Hoffnung, das mexikanische Nationalgericht in irgend einem der mexikanischen Restaurants zu finden, von denen es in der Stadt ja einige gibt. Doch wie befürchtet beschränkt sich das Angebot meist auf den ganzen Kram, den man hier für mexikanisch hält, Nachos, Tacos, Enchiladas, Burritos, Quesadillas, was es so an Fladen gibt, die man irgendwie mit Fleisch, Bohnen und Jalapeños füllen kann. Für das angebliche mexikanische Nationalgericht fühlt sich scheinbar kein Mexikaner hier verantwortlich, dabei schlägt das Zeug alle Enchiritos und Tacodillas um Längen, ganz egal womit die gefüllt sind.

Einzig das El Pikosito in Altona schien die Rettung zu sein, was ich nie bemerkt hätte, wäre nicht jemand so nett gewesen ein paar Seiten der Speisekarte zu fotografieren und ins Netz zu stellen. Auf die Idee, selber mal die Speisekarte im Neuland zu präsentieren, ist dort dummerweise niemand gekommen. Pollo con Mole! Mit Schokoladen Chilisoße! Muss.ich.hin.

Muss ich auch nicht alleine hin, weil die unerschrockene Testesserin sofort bereit ist mich zu begleiten, was für die Zukunft mehr Restaurantbesuche in allen möglichen Ecken der Stadt verspricht. Da gibt es noch so viel zu entdecken..

Beim nächsten Mal werde ich auch sicherheitshalber einen Tisch reservieren, an einem Samstag Abend muss man schon viel Glück haben, zwei Stunden bis zur Tischreservierung reichen uns aber locker. Ich entscheide mich für Enmoladas con Pollo mit Schokochilis, die unerschrockene Testesserin für Entomatadas, was so ungefähr dasselbe ist, nur mit Tomaten statt Schokoladenchili. Die Portionen sind inklusive der Beilagen so reichlich bemessen, dass wir uns die große Schüssel dreifarbige Tacos mit den vier hausgemachten Saucen vorweg eigentlich hätten sparen können.

Schärft aber schon ein wenig die Sinne, sozusagen. Deutlich mehr jedenfalls als die Schokoladen Chilisoße, leider. Davon hätte es durchaus etwas mehr und etwas schärfer sein können, vor allem mehr, denn Hähnchenbrustfilets in Maistortillas werden ohne reichlich Mole doch etwas dröge mit der Zeit, Reis und Bohnenpamps als Beilage sind dabei wenig hilfreich. Die Entomatadas sahen da schon weitaus saftiger aus, was ich leider versäumt habe zu überprüfen, daher weiß ich nicht wirklich wie scharf die Hühner da sonst so sind.

Nur, dass ich meines wohl doch irgendwann selber würzen muss, wenn ich anständige Mole haben will. Vielleicht hat sich die unerschrockene Testesserin bis dahin an andere Schärfegrade gewöhnt.

Foto dazu: Enmoladas con Pollo, El Pikosito Altona, Samsung S5
Musik dazu: Panteón Rococó - A La Izquierda De La Tierra/Compañeros Musicales/Ejército De Paz

Sonntag, 20. Januar 2019

Der Hafen, die Lichter, der Nebel

















..begleiten das Schiff in die Ferne hinaus, wie es in einem wunderschönen alten Lied heißt. Okay, es heißt Sehnsucht, nicht Nebel. Wobei es mit der Sehnsucht nicht immer hinhaut in Hamburg, vor allem dann nicht, wenn man Sehnsucht nach Sonnenschein hat, ein Blick aus dem Fenster strahlend blauen Himmel verspricht und man sich denkt, der Akku ist voll, fährste an den Hafen, machste paar Fotos, gehste vor allem ordentlich Sonne tanken. Bei dem Wetter lohnt sich vielleicht sogar eine Fahrt mit der Touristenkutsche, ist eh gerade Flut, da fahren die auch durch die Speicherstadt.

Keine halbe Stunde später fällt der Nebel schneller als bei Asterix in Britannien. In den Alpen soll das ja normal sein, aber hier hab ich das in dem Tempo noch nicht erlebt. Von Sonne zu Suppe in einer halben Stunde? Was soll man machen, der Arzt hat Bewegung verordnet. Auto fahren meint er damit wohl nicht und bei dem Wetter zahl ich bestimmt keine 15 Euro für eine Hafenrundfahrt. Folglich laufe ich einmal von der Speicherstadt zu den Landungsbrücken und zurück ohne Sonne zu tanken und sammel etwas Material für den Nebelordner, da sind erst drei Bäume drin.

Unterbrochen wird der Spaziergang kurz durch ein Baustellenkonzert von Denmantau, die trotz klirrender Kälte immer noch ihre Zupfinstrumente beherrschen, obwohl der Bassmann in den Pausen schon arg seine Finger kneten muss. Das klingt gar nicht mal so übel was die machen, der Bandname ist auch sehr sympathisch, aber dummerweise haben die schon 3 CDs im Koffer und wenn ich nur eine nehme ist es garantiert die falsche, nehme ich hingegen alle drei, klingen die im Studio nicht halb so gut wie im eisigen Wind an den Landungsbrücken, man kennt das schon vom Straßenkauf. Für die zwei Songs gibt es immerhin zwei Euro von mir, dafür kriegt man bei Starfucks bestimmt schon einen halben Kaffee zum aufwärmen.

Gibt es hier irgendwann nochmal blauen Himmel guck ich trotzdem vorher auf den Wetterbericht, Sonne tanken geht zur Not auch vor der Haustür.

Fotos dazu: Wasserschloss - Speicherstadt - St.Katharinen - Hafenlinie U3 - Cap San Diego - Rickmer Rickmers - Elbphilharmonebel - Schiff in die Ferne hinaus / Nikon D7200
Musik dazu: Tom Waits - Nighthawks At The Diner / Rain Dogs / Frank's Wild Years
















Donnerstag, 17. Januar 2019

Augen auf beim Gebrauchtwagenkauf
















Geht mal etwas größeres kaputt, dann meistens wenn keiner damit rechnet. Am besten kurz vor Weihnachten, das ist ein geradezu idealer Zeitpunkt. Gott sei Dank kann ich ganz gut rechnen und habe daher auch damit gerechnet, dass ein 21 Jahre alter Polo nicht mal so eben eine neue Plakette vom TÜV bekommt. Angesichts der schier endlosen Liste erheblicher Mängel war allenfalls verwunderlich, dass der Schrauber von nebenan noch eine Reparatur in Betracht zog. Einen Kostenvoranschlag von 1800 Euro erstellen, für eine 21 Jahre alte Rostlaube, da braucht jemand scheinbar verzweifelt Kunden.

Also muss eine neue alte Karre her, möglichst in den vier Wochen vor Weihnachten. Mit beschränktem Budget, was heutzutage kein Problem mehr sein sollte, man muss ja nicht mehr die Anzeigenteile der Tageszeitung durchforsten oder Händler abklappern, man gibt die Rahmendaten einfach bei den großen digitalen Gebrauchtwagensuchmaschinen ein und voilà, ein Schnäppchen jagt das andere. Oder so.

Alle Nase lang gibt es hier fantastische Angebote, die meist zu gut klingen um wahr zu sein und es dann auch nicht sind, wie der knallrote Focus mit den glänzenden 18 Zoll Alufelgen und 150 PS, scheckheftgepflegt und nur 18000 Kilometer gelaufen. In sieben Jahren? Stand der als Götze im Wohnzimmer oder zu lange in der Werkstatt? Ein näherer Blick und der warnende Satz mit den starken Lack- und Blechaufwerfungen enthüllte einen notdürftig mit der Lackspraydose ausgebesserten Totalschaden, Spaltmaße jenseits von Gut und Böse. Wer auch immer was auch immer mit der Karre angestellt hat, hier war schon sehr viel Lack ab.

Ganz groß auch der Polo mit 60 PS und Anhängerkupplung, der bei 54.000 Kilometern ein neues Getriebe bekam. Das hat jetzt aber auch schon 12.000 auf der Uhr und ich weiß nicht recht, vielleicht war der Wohnwagen doch etwas zu schwer für so ein kleines Auto?

Ab und zu findet man aber dennoch etwas in annehmbarer Entfernung, wie den Mazda 3 im Nachbarkaff vom Nachbarkaff, der einen näheren Blick wohl wert schien. Bombige Beratung, sehr nett, äußerst zuvorkommend, beantwortet sogar Fragen die man gar nicht hatte. Sehr gepflegtes Rentnerfahrzeug mit wenig Kilometern, Scheckheft, HU neu, keine Schramme am Lack und kein Fussel im Innenraum der da nichts zu suchen hätte. Fast perfekt, wäre der Preis verhandelbar gewesen, doch leider wird das Fahrzeug im Kundenauftrag verkauft, so wie der andere Mazda dahinter und der Skoda daneben und der Ford und und.. und so spart man sich als Zwischenhändler ein halbes Jahr Gewährleistung und ich mir weitere Verhandlungen.

Das ewige Problem beim Kauf von Gebrauchtwagen ist das mangelnde Vertrauen in eine Branche, die möglichst günstig erworbenes Altmetall möglichst gewinnbringend wieder verkaufen möchte, werden dann noch irgendwelche Fallstricke offensichtlich kann der Händler noch so nett und freundlich sein, stellt sich zwei Tage später heraus dass die Zylinderkopfdichtung im Eimer ist habe ich die Arschkarte.

Auf dem Rückweg einfach mal spontan den nächsten Autoverkaufsfriedhof angesteuert, jede Menge Zeugs für das angedachte Budget dabei und ein sehr informatives und sehr unterhaltsames Gespräch mit dem schon etwas angeheiterten russischen Schrauber geführt, von dem der Inhaber des Ladens hoffentlich nie erfährt, Ergebnis: Alles Schrott.

"Guckst den Benz da? Siehst du Rost schon von hier, alles Schrott Benz." Opel? "Bewahre Opel. Motor immer kaputt. Alles Schrott. VW auch Schrott, nur teurer." Und was ist mit Ford? "Nujaa, Ford hat man ja immer gesagt ist Türkentransporter, früher, weil Türken alles transportiert nach Istanbul mit Ford. Aber ist eigentlich zuverlässig."
Hurra, es gibt noch eine Marke die man in Erwägung ziehen könnte. Ist aber nichts da, außer Fiestas in zu klein und zu teuer. Was ist denn eigentlich mit Hyundai? Da hab ich neulich was nettes gefunden im Netz. "Jaa, nicht schlecht, Hyundai nicht schlecht, kann man kaufen, aber hab nix da."

Der Hyundai Vertragshändler um die Ecke war auch sehr nett und zuvorkommend, hat stolz die neuen Modelle vorgeführt, die natürlich noch toller sind als die alten Modelle, die aber auch noch toll sind und davon stehen jede Menge auf dem Hof. Leider steht heutzutage bei Vertragshändlern kaum noch etwas unter 10.000 Euro herum, wer sich einen Neuwagen leistet gibt meistens einen ab, der die neue Kiste halbwegs finanzieren hilft. Das Altmetall landet beim Höker mit den bunten Fähnchen oder gleich im Export, was viele logischerweise bevorzugen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Was für 'ne Garantie?

Das Rennen machte am Ende der Toyota eines (von der AutoBlöd, aber immerhin) ausgezeichneten Toyota Vertragshändlers, weil der Inhaber von Protz-Mobil auf seiner Webseite hauptsächlich Fotos seines geilen AMG zeigte und ein Skoda Roomster zwar viel Platz bietet, aber 69 PS und eine Anhängerkupplung? Was sagt denn das Getriebe so dazu?

Jetzt hoffe ich nur noch, dass die legendäre Zuverlässigkeit meines alten Corollas auf den Auris auch ein wenig abgefärbt hat, das erste Jahr ist ja noch Garantie drauf.

Beispielfoto dazu: Dello Ahrensburg (hat nichts mit der Geschichte zu tun)
Musik dazu: Nils Koppruch - Caruso (aus der Reihe: Unverzichtbare Lieblingsplatten)