Sonntag, 19. März 2017
Nullnummer
Zwei Heimspiele in Folge und dabei nur einen Punkt holen, das fühlt sich irgendwie unbefriedigend an. Natürlich könnte man jetzt entgegnen, dass es sich um zwei Spitzenteams der zweiten Liga und Aufstiegskandidaten handelt, aber ehrlich gesagt habe ich nur ein Spitzenteam gesehen und das war Union. Hannover war in der zerfahrenen ersten Halbzeit ähnlich harmlos wie wir, wirklich zwingende Chancen gab es auf keiner Seite und wenn überhaupt jemand mehr Spielanteile hatte, dann waren wir das. War nicht unbedingt zu erwarten, zumal wir erneut mit einer neuen Innenverteidigung auflaufen mussten und wie ich immer zu sagen pflege, eine IV ohne Lasse ist keine IV. Glücklicherweise scheint Ziereis wieder richtig fit zu sein, dann haben wir demnächst ja wieder die beiden langen Jungs als Pärchen da hinten.
Bis dahin eine typische Zweitliganullnummer, erwähnenswert war eigentlich nur das wechselhafte Scheißwetter und der kalte Wind, der die Temperatur auf den Tribünen gefühlt bis an den Nullpunkt brachte. Außer vielleicht auf der Nord, die ein paar Minuten in der prallen Sonne lag, aber nachdem sich kurz vorher alle mit dem Rücken zum Regen stellen mussten, sei es ihnen gegönnt. Selten so gefroren wie heute, da fällt selbst der Verzicht auf das Halbzeitbier nicht schwer.
In der zweiten Hälfte geriet Hannover dann sogar richtig unter Druck, weil wir viel intensiver in den Zweikämpfen waren, doch leider traf Aziz nur den Pfosten und Lenny die Hände von Tschauner. Hätte zu diesem Zeitpunkt durchaus 2:0 stehen können, was angesichts unserer Tiefschlafphase in den letzten zehn Minuten sehr beruhigend gewesen wäre, in der wir den bis dahin eigentlich sehr blassen Ex-Bundesligisten im Minutentakt zum Toreschießen eingeladen haben. Nur der Pfosten, der Ziereis, der Heerwagen und der immer gerechte Gott des Ballsports haben in dieser Phase eine Niederlage verhindert.
Von da ab war die Nullnummer wohl auch irgendwie gerecht. Trotzdem zu wenig, wenn man sieht was möglich war, gegen einen nicht gerade übermächtigen Gegner.
Was sonst noch gut war:
Seit ich nur noch ein Bier trinke muss ich mich nicht über die langsamen Bierverkäufer aufregen und verpasse nichts mehr vom Spiel.
Das "Scheiß St.Pauli" aus dem Hangover-Block war richtig laut, das beste "Scheiß St.Pauli" bisher von allen Auswärtsblöcken, herzlichen Glückwunsch. Diese Kreativität immer, kaum zu glauben..
Unser "Scheiß St.Pauli" war sehr viel lauter, aber gegen 20.000 Heimfans machste als Auswärtsblock latürnich nix. Außerdem hat es irgendwen zum Zeckenlied inspiriert, war auch mal wieder ganz schön.
Was sonst noch schlecht war:
Die fünfte gelbe Karte für Aziz, jetzt muss in Aue jemand anders treffen.
Kein Spaziergang gegen diesen Thorsten Steinherr aus Barmbek, weil die eine Hälfte der ansonsten strikt antifaschistischen Bezugsgruppe einen Tisch beim Griechen reserviert hat, Herr B. im Urlaub ist und Koschi unbedingt Werder gegen die Dosen gucken will, was im Nachhinein durchaus verständlich erscheint. Nach der zweiten Runde Bier ist es eh zu spät und als ich um 17 Uhr alleine in Barmbek aussteige ist da so viel Tatütata, dass ich doch lieber den nächsten Zug nehme. Ich bin einfach zu alt für diesen Scheiß, mehr als eine Veranstaltung am Tag ist nicht drin.
Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St.Pauli - Hannover 96, 0:0
Bier dazu: Yankee & Kraut Hopulenz, 7.5%
Musik dazu: Chuck Berry - The Complete Chess Singles A's & B's: 1955-61
Für immer der wahre König. Hail! Hail! Rock'n'Roll.
In der Tabelle siehts doch noch gut aus, die dicken Brocken sind weg und gegen die anderen werden wir schon genug Punkte holen. Große Sorgen mache ich mir eigentlich nicht mehr.
AntwortenLöschenEin Ticket für Sandhausen habe ich mir übrigens garnicht erst geholt. Fußball mitten in der Woche um 17:30 ist komplett bescheuert, als Dauerkartenbesitzer sollte man Entschädigung verlangen vom DFB.
Wie kommen eigentlich immer alle darauf, dass wir gegen die untere Hälfte der Tabelle auf jeden Fall mehr Punkte holen?
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