Mittwoch, 29. März 2017
Meine erste Torte
Okay, das Design ist noch ziemlich rudimentär, aber die Farben stimmen wenigstens so halbwegs. Bei Version 2.0, so es sie irgendwann geben wird, gebe ich mir mehr Mühe damit. Vorerst ging es ja nur um den Geschmack, denn seit das Café Andersen geschlossen ist finde ich diese reizvolle Kombination aus Schokolade und Birne einfach nicht mehr, also heißt es selber Hand anlegen.
Bei einem zweiten Versuch werde ich wohl auch den Tortenboden selber backen müssen, weil das gekaufte Massenprodukt aus der Plastikverpackung eindeutig der schwächste Teil an diesem Konstrukt gewesen ist. Als ausgesprochen gute Idee allerdings erwies es sich, den Tortenboden mit fruchtiger Williams Christ Marmelade zu bestreichen, bevor er mit (etwas zu) hauchdünnen Birnenscheiben belegt wurde.
Die mit Hilfe des oettigen Doktors hergestellte Schokoladen-Sahne ließe sich möglicherweise auch noch durch eine dunklere Eigenherstellung verbessern, aber man will es beim ersten Versuch ja nicht gleich übertreiben mit diesem DIY.
Die Kollegen waren jedenfalls überwiegend angetan von meiner ersten Torte, wenn sie nicht schamlos gelogen haben. Dagegen spricht allerdings das letzte kleine Stück, dass sie mir für heute Abend gelassen haben.
Ist auch gut so, denn die Konstruktion so einer Halbfertigtorte ist zwar gar nicht mal so schwierig wie gedacht, aber alleine essen kann man so ein Ding einfach nicht.
Bier dazu: Kehrwieder SHIPA Amarillo, 7.5%
Musik dazu: BoDeans - I Can't Wait
Sonntag, 26. März 2017
Lazy Sunday
Lazy Sunday afternoon
I've got no mind to worry
I close my eyes and drink another
Ratsherrn Lazy in Red IPA, was gerade mein ganz besonderes Lieblingsbier geworden ist und von dem es letzte Woche noch eine ganze Palette gab, aber demnächst wahrscheinlich nicht mehr und ob die das jemals wieder brauen weiß man auch nicht so genau, weil das eigentlich nur eine von den limitierten Sorten ist. Gebraut für die wenigen Menschen auf der Welt, die eine derb herbe Blutorangenjohannisbeerganzvielhopfenkaltschale dem öden Reinheitsgebotspils vorziehen. Also für mich z.B.
Tragisch, aber das bin ich ja gewohnt. Alles was ich ganz besonders mag verschwindet in kürzester Zeit vom Markt, ob Grapefruitmarmelade, Chiligurken oder Schokoladeneissachertorte, warum sollte das bei Bier anders sein?
Immerhin habe ich vorgesorgt und kann dieses geile Faultierbier noch ein paar Tage genießen. Für die ganze Palette hat es zwar nicht gereicht, aber wenn ich es nur an Sonntagen trinke hält sich der Vorrat vielleicht ein oder zwei Wochen. Bei 6.7 Umdrehungen ist nach zwei Pullen ohnehin fini. Oder drei?
Foto dazu: Nikon D90, f/5, 0.5 Sek.
Bier dazu: Ratsherrn Lazy in Red, Red IPA, 6.7%
Musik dazu: The Small Faces - Ogden's Nut Gone Flake
Sonntag, 19. März 2017
Nullnummer
Zwei Heimspiele in Folge und dabei nur einen Punkt holen, das fühlt sich irgendwie unbefriedigend an. Natürlich könnte man jetzt entgegnen, dass es sich um zwei Spitzenteams der zweiten Liga und Aufstiegskandidaten handelt, aber ehrlich gesagt habe ich nur ein Spitzenteam gesehen und das war Union. Hannover war in der zerfahrenen ersten Halbzeit ähnlich harmlos wie wir, wirklich zwingende Chancen gab es auf keiner Seite und wenn überhaupt jemand mehr Spielanteile hatte, dann waren wir das. War nicht unbedingt zu erwarten, zumal wir erneut mit einer neuen Innenverteidigung auflaufen mussten und wie ich immer zu sagen pflege, eine IV ohne Lasse ist keine IV. Glücklicherweise scheint Ziereis wieder richtig fit zu sein, dann haben wir demnächst ja wieder die beiden langen Jungs als Pärchen da hinten.
Bis dahin eine typische Zweitliganullnummer, erwähnenswert war eigentlich nur das wechselhafte Scheißwetter und der kalte Wind, der die Temperatur auf den Tribünen gefühlt bis an den Nullpunkt brachte. Außer vielleicht auf der Nord, die ein paar Minuten in der prallen Sonne lag, aber nachdem sich kurz vorher alle mit dem Rücken zum Regen stellen mussten, sei es ihnen gegönnt. Selten so gefroren wie heute, da fällt selbst der Verzicht auf das Halbzeitbier nicht schwer.
In der zweiten Hälfte geriet Hannover dann sogar richtig unter Druck, weil wir viel intensiver in den Zweikämpfen waren, doch leider traf Aziz nur den Pfosten und Lenny die Hände von Tschauner. Hätte zu diesem Zeitpunkt durchaus 2:0 stehen können, was angesichts unserer Tiefschlafphase in den letzten zehn Minuten sehr beruhigend gewesen wäre, in der wir den bis dahin eigentlich sehr blassen Ex-Bundesligisten im Minutentakt zum Toreschießen eingeladen haben. Nur der Pfosten, der Ziereis, der Heerwagen und der immer gerechte Gott des Ballsports haben in dieser Phase eine Niederlage verhindert.
Von da ab war die Nullnummer wohl auch irgendwie gerecht. Trotzdem zu wenig, wenn man sieht was möglich war, gegen einen nicht gerade übermächtigen Gegner.
Was sonst noch gut war:
Seit ich nur noch ein Bier trinke muss ich mich nicht über die langsamen Bierverkäufer aufregen und verpasse nichts mehr vom Spiel.
Das "Scheiß St.Pauli" aus dem Hangover-Block war richtig laut, das beste "Scheiß St.Pauli" bisher von allen Auswärtsblöcken, herzlichen Glückwunsch. Diese Kreativität immer, kaum zu glauben..
Unser "Scheiß St.Pauli" war sehr viel lauter, aber gegen 20.000 Heimfans machste als Auswärtsblock latürnich nix. Außerdem hat es irgendwen zum Zeckenlied inspiriert, war auch mal wieder ganz schön.
Was sonst noch schlecht war:
Die fünfte gelbe Karte für Aziz, jetzt muss in Aue jemand anders treffen.
Kein Spaziergang gegen diesen Thorsten Steinherr aus Barmbek, weil die eine Hälfte der ansonsten strikt antifaschistischen Bezugsgruppe einen Tisch beim Griechen reserviert hat, Herr B. im Urlaub ist und Koschi unbedingt Werder gegen die Dosen gucken will, was im Nachhinein durchaus verständlich erscheint. Nach der zweiten Runde Bier ist es eh zu spät und als ich um 17 Uhr alleine in Barmbek aussteige ist da so viel Tatütata, dass ich doch lieber den nächsten Zug nehme. Ich bin einfach zu alt für diesen Scheiß, mehr als eine Veranstaltung am Tag ist nicht drin.
Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St.Pauli - Hannover 96, 0:0
Bier dazu: Yankee & Kraut Hopulenz, 7.5%
Musik dazu: Chuck Berry - The Complete Chess Singles A's & B's: 1955-61
Für immer der wahre König. Hail! Hail! Rock'n'Roll.
Donnerstag, 16. März 2017
Meins!
Waschbären können ziemlich schlecht gucken und auch nicht besonders gut riechen. Dafür haben sie einen ausgezeichneten Tastsinn und können ganz fantastisch klettern, was sie auch sofort unter Beweis stellen, hält man ihnen etwas leckeres Futter vor die Nase. Das darf aber leider nur die Tierpflegerin, die uns nebenbei diese ganzen wissenswerten Dinge über Waschbären und Marderhunde verrät, während sich die putzigen Viecher auf die Leckereien stürzen. Wäre kein Zaun zwischen Waschbären und der begeisterten Kinderhorde davor, die Belagerungssituation wäre eine völlig andere.
Wahrscheinlich ist das Waschbärengehege im Wildpark Schwarze Berge nur deshalb kein Streichelzoo, weil die Massen nicht zu bändigen wären. Hängebauchschweine und Ziegen sind sicher robuster, aber die will auch nicht gleich jeder auf den Arm nehmen.
Läge das Gehege an einem etwas sonnigeren Platz könnte man vielleicht sogar richtig gute Waschbärenfotos machen und nicht nur ein paar Schnappschüsse. Aber wenn man mit Kindern unterwegs ist liegen die Prioritäten eh woanders.
Fotos dazu: Wildpark Schwarze Berge, Nikon D90
Bier dazu: Ratsherrn Nightfall, Chocolate Stout, 4.8%
Musik dazu: Ryan Bingham - Roadhouse Sun / Tomorrowland
Samstag, 11. März 2017
Ausgerutscht
Es konnte ja ernsthaft niemand damit rechnen, dass wir jetzt ein Spiel nach dem anderen gewinnen. Schon gar nicht gegen eine Mannschaft die um den Aufstieg mitspielt, denn wir sind trotz der bisher guten Rückrunde immer noch heftig in der Verlosung für den Fahrstuhl nach unten. Die Stimmen, die nach dem Spiel vom heute fehlenden Glück sprachen, haben scheinbar auch die drei mehr als brenzligen Situationen vergessen, in denen uns nur Heerwagen vor einer deftigen Packung bewahrt hat. Mit etwas weniger Glück (oder einem etwas weniger gut aufgelegten Torwart) gehen wir mit 0:3 in die Pause, bei der Chance von Jerry nach Wiederanpfiff wäre es nur um den Anschlusstreffer gegangen und nicht um den Ausgleich. Den wir ja eh nicht gemacht, aber dafür das zweite Kacktor gefangen haben.
Nee, das hatte mit fehlendem Glück nichts zu tun, die Berliner waren einfach stärker, muss man anerkennen. Bisher die stärkste Mannschaft am Millerntor, die ich in dieser Saison gesehen habe. Klar, wir hatten ein paar Möglichkeiten das Ergebnis positiver zu gestalten, aber wie mein Nachbar gegen Mitte der zweiten Halbzeit beipflichten musste, alles nur so halb gefährlich.
Eventuell hätten ein paar mehr Chancen herausspringen können, wären unsere Jungs mit Spikes unter den Buffern aufgelaufen, doch leider sind die in vielen aussichtsreichen Situationen weggerutscht wie auf 'ner Eisbahn. Was immer der Greenkeeper mit unserem Geläuf angestellt hat, es war wenig hilfreich. Union kam damit wesentlich besser klar, lag vielleicht auch an den schwereren Jungs, die Berliner haben schon ein paar echte Brecher in den Reihen, dagegen sahen unsere Leichtgewichte manchmal etwas überfordert aus.
Trotzdem darf das nur ein Ausrutscher bleiben, gegen Hannover müssen unbedingt drei Punkte her. Schon um in das direkte Abstiegsduell gegen Aue mit breiter Brust und genügend Vorsprung gehen zu können, denn die Statistik im Erzgebirge ist nicht wirklich ermunternd.
Was sonst noch gut war:
Sehr viele andere Mannschaften hätten wir mit dieser Leistung wohl geschlagen, also noch kein Weltuntergang. Außerdem Heerwagen, Atze und Jerry.
Südländische Atmosphäre am Millerntor.
Entspannter Tresenkurvenklönschnack nach dem Spiel.
Was ein wenig dämlich war:
Demo gegen den Naziladen in der Fuhle während eines Heimspiels? Wer denkt sich so blöde Termine aus?
Was sonst noch schlecht war:
Die südländische Atmosphäre kostet wahrscheinlich mehr als 5000 Euro.
Keiner kennt den Sticker auf dem letzten Foto oder weiß wo der herkommt oder wer ihn in Umlauf gebracht hat, nicht unsere Stickerspezialistin, nicht die Stickerverkäufer vor den Fanräumen und auch keiner im Fanladen den ich gefragt habe. Über sachdienliche Hinweise wäre ich dankbar, ich brauche da unbedingt ein, zwei oder ganz viele von.
Einen auf jeden Fall, aus guten Gründen ist der linke Platz neben meinem Becherhalter noch frei. Der würde da richtig gut aussehen.
Was noch richtig schlecht wird:
Der dämliche Dom baut wieder auf und gegen Sandhausen schaff ich es knapp mit dem Auto. Nur, wohin damit?
Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St.Pauli - Union Berlin 1:2
Bier dazu: Ratsherrn Lazy in Red, Red IPA, 6.7%. Was für ein endgeiler Stoff.
Musik dazu: The Stanfields - Vanguard Of The Young And Reckless / Modem Operandi / Death & Taxes
Sonntag, 5. März 2017
Bierkaufrausch
Sapperlot! Ich hätte auf Herrn B. hören sollen, da fährt man einmal nicht nach München und prompt gewinnen die Boys in Brown. Statt im Stadion zu jubeln sitze ich beim Optiker, der bei der Sehstärkenbestimmung eine Engelsgeduld mit mir beweist, weil das Smartphone gerade interessanter ist als seine Ausführungen. Schlussphase, Nachspielzeit, nervöses Gezappel auf dem Stuhl und feuchte Augen machen das Prozedere zu einem schier aussichtslosen Unterfangen. In zwei Wochen kriege ich meine neue Brille, bin schon jetzt gespannt...
Alta! Um diese Zeit würden wir uns jetzt normalerweise durch das dämliche Arenaparkhaus stauen und danach das Wirtshaus in der Au besuchen für eine saftige Auswärtssiegfeier, zu Hause ist nicht mal Bier im Kühlschrank. Unhaltbarer Zustand, da muss sofort Abhilfe geschaffen werden. Da die neue Sehhilfe um einiges günstiger ausfällt gehe ich einfach mal da einkaufen, wo KleinerTod immer seine Ratsherrnspezialitäten holt, im Craft Beer Store in der Lagerstraße. Die haben zu meiner Überraschung außer 400 verschiedenen Bieren auch noch Parkplätze vor der Haustür, was die ursprünglich angedachte Menge zu kaufender flüssiger Spezialitäten urplötzlich verdoppelt.
Sapperlot! Reicht aber mindestens bis zum nächsten Auswärtssieg, am Freitag gibbet wieder Astra. Mit drei Punkten schmeckt das auch.
Bier dazu: Lazy Magnolia Brewing/Mississippi, Southern Pecan, Nut Brown Ale, 4.5%
Musik dazu: Mississippi Fred McDowell - I Do Not Play No Rock'n Roll