Sonntag, 22. Juli 2012

Per Definition zur Traumfigur















Es soll Hamburger geben die von der Schanze nicht viel halten. Da geit man nich hin, sagt zumindest ein Bekannter vom Herrn Ärmel, aber die Gegend bietet halt viele gute Möglichkeiten den Abend zu verbringen, daher hab ich mir gedacht, den Pappenheimer und den Exilwestfalen kann man dort ein paar Stunden gut beschäftigen. Die grobe Planung sah einen kurzen Spaziergang durch das Viertel vor, mit Zwischenstopp am Geldautomaten der Spasskasse und ein paar kühlen Bierchen, auf dem Weg zu Erikas Eck, wo ein großes Schnitzel mit Bratkartoffeln für die nötige Grundlage sorgen sollte.

Für die Verschleppung des Tempos sorgte dann wieder der Pappenheimer, der sich erst einmal für die Flora und den angrenzenden Park interessierte, den wir dankbar für entspannte Rauchpausen nutzten, um sich dann bei ein paar Bierchen und den letzten Sonnenstrahlen seinem Hobby zu widmen. Straßenfotografie. Klappt gut in der Gegend, weil alle Nase lang irgendwelche Musikanten oder Clowns für Unterhaltung sorgen, man kommt nur nicht mehr vom Fleck. Reichlich Fotos davon wird es sicher demnächst auf Schnittmengen geben, auf meine große Knipse verzichte ich an solchen Abenden lieber. Streetfotografie ist ohnehin überholt, der neuste Schrei ist Feetfotografie und das geht auch mit der Kompaktkamera.

Mit dem Schnitzel hat es denn auch nicht geklappt, kein Platz zu kriegen bei Erika. Normalerweise nervt mich so etwas tierisch, wenn ich den ganzen Tag schon Appetit auf eine ganz bestimmte Sache habe und das dann nicht bekomme, aber die Spezialgehackten Schafskinder am Spieß (mit viel Knoblauch) beim Anatolen waren ein ausgezeichneter Ersatz, muss ich zugeben.

Der Exilwestfale hat sich danach verabschiedet und den glorreichen Rest des Abends verpasst, an dem mich der Pappenheimer nach der obligatorischen Verdauungsrolle zu einem Besuch der Flora überredete. Das hielt ich erst für keine so gute Idee und wurde darin vom Kartenverkäufer noch bestärkt, der sichtlich begeistert Schrammelpunk, Electro und Drum 'n' Bass als Highlights des Abends ankündigte. Alles nicht unbedingt mein Ding, aber 5 Euro Spende für ausgeCO2hlt und fürs Klimacamp Rheinland sind jetzt auch nicht die Welt, für einen guten Zweck kann man sich mal Schrammelpunk reinziehen.

So bin ich das erste Mal in meinem Leben in der Flora gelandet und das hat sich durchaus gelohnt. Grandioser Laden, äußerst freundliche Menschen, sehr entspanntes Publikum, und die Schrammelpunker aus Bremen, deren völlig beknackten Namen ich gleich mal für den verwirrenden Titel meines Blogposts nutzen werde, erwiesen sich als äußerst unterhaltsam. So unterhaltsam, dass ich mir sogar die CD downloaden werde, Antifa Love Letter und Wettermeckerdeutsche muss ich unbedingt noch einmal hören. Punk mit Akkordeon gibts schließlich nicht so oft auf die Ohren.

Für den Exilwestfalen interessanter gewesen wäre sicher DJ Rampue mit seinem Electrozeugs, dem ich von exponierter Stelle aus zusehen konnte, wie er an hunderten kleiner Knöpfe und Regler drehte und unfassbar geile Sounds durch die Räume fegte. Mir war bisher gar nicht klar, dass ich so auf Electro abfahren kann. Muss wohl nur der richtige Mensch an den Reglern fummeln, davon hätte ich jedenfalls gerne einen Mitschnitt gehabt.


Momentan stimmen wir uns aber ein wenig auf das heutige Balkan Brass Battle ein mit Fanfare Ciocarlia - Iag Bari



14 Kommentare:

  1. hört sich nach einem sehr anstrengenden wochenende an, mit sehr viel merkwürdiger musik, sehr viel alkohol und sehr wenig schlaf.
    ich beneide dich. nicht. *g*

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    1. Hm nee, merkwürdige Musik war nicht dabei, der Rest stimmt aber. Reicht auch völlig wenn mich andere darum beneiden *g*

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  2. Na da scheint sich der Trip in die Nordmetropole für den Pappenheimer ja jetzt schon gelohnt zu haben. Denke mir das es ein sehr kurzweiliger Abend gewesen sein wird. Musst Du Ihm aber deswegen direkt einen Antrag auf die Wand sprühen?

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    1. Euer Wochenende hätte ich liebend gerne mit euch geteilt (Geteilte Anstrengungen bereiten doppelte Freude) ;-))
      Ich war mit der verpflichtenden Gastbehergung eines Vollpfostens gesegnet.
      Schiebt mir sofort ein Nagel-Dunkel zur Rekreation rüber....

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    2. Verpflichtende Gastherbergung eines Vollpfostens, der hoffentlich nicht in der Lage ist im Internet weiterführenden Links zu folgen *g*
      Hört sich nicht so dolle an, dafür bin ich jetzt wieder mit verpflichtender Arbeit dran, während mein Besuch sich bei schönstem Sommerwetter in der Gegend herumtreibt.

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    3. Da irrt der Hippo, den Fehler hab ich einmal gemacht, das reicht für den Rest des Lebens.

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  3. Dabei war ich mir immer sicher, daß du als linksradikaler Sympathisant in der Klitsche Stammgast bist :p
    Wärst du wahrscheinlich auch, bei anderer Musikauswahl *g*

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    1. Wahrscheinlich, ja. Horizonterweiterung würde anderen Menschen auch mal ganz gut tun :p

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  4. Apropos Mussig. habe mir beides angehört - zumindest teilweise.
    Das Wochenende muss überaus anstrengend gewesen sein, oder du hast "alle Musiken der Welt" (M. Müller-Westentasche) bereits in deinen unergründlichen Archiven :-P

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  5. Alle Musiken vielleicht nicht, aber recht viele *g*
    Ich bin nur wählerisch bei Musik, nicht bei Musikrichtungen :)

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  6. Normalerweise bezichtigt er mich ja immer des eingeschränkten Horizonts. ;-p
    Aber auch alte Menschen sind lernfähig, durchaus... *xfg*
    Ein sehr netter Abend, in der Tat.

    *unz-unz-unz* :-)))

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  7. ...da war doch so ein lustiger Film vor gefühlten Ewigkeiten im Spätprogramm...guggleguggl...da:
    Jungs guckt Euch mal den oberwitzigen Film "Gucha" an, der Balkan Battle mit Liebesgeschichte, was hab ich gelacht...
    Gruß, HausA

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    1. Nicht uninteressant, ich hab gerade Marko Markovic unter den Hauptdarstellern erkannt. Vielleicht leiste ich mir mal die DVD, die kostet nicht viel.

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