Freitag, 12. März 2010
Haarige Holzköpfe
In den guten alten Zeiten, als meine Erziehungsberechtigten mich noch mit Gewalt zum Putzbüdel schleifen mussten, fielen diese Läden nur durch ein karges "Friseur Meier" und ein paar Packungen Shampoo im Schaufenster auf. Zur Auswahl stand Façonschnitt und noch irgendwas viel Schrecklicheres. Bei Damenfriseuren standen ganze Batterien gigantischer Trockenhauben, da konnte man den Laden auch schon mal "Salon Westerwelle" taufen. Besonders attraktiv klang das alles nicht, ich bin dann auch irgendwann einfach nicht mehr hingegangen. Bevor ich Eric Clapton in der Haarlänge schlagen konnte kam leider der Bund und irgendwann kamen die gesellschaftlichen Zwänge. Man ist freiwillig gegangen. Mehr oder weniger.
In den letzten Jahren hat sich das mit den Frisurmöglichkeiten für Männer ja deutlich verbessert, jedenfalls theoretisch, denn Rasta kommt für mich Jahre zu spät. Leider hab ich die gesellschaftlichen Zwänge zur gleichen Zeit abgelegt wie den großen Teil meines Haupthaares. Pech.
In den letzten Jahren versuchen die Putzbüdel sich auch marketingtechnisch zu verbessern, indem sie möglichst witzige Namen verwenden für ihre Läden. Haar-Scharf. Muahahaha. Oder man macht aus dem Salon eine Salounge und dudelt ein wenig Raphael Marionneau durch Trockenhauben mit iPod Anschluss.
Manch einer haut aber auch kräftig daneben bei der Wahl des Namens. Nomen est omen.
Schreibmusik: Tom Waits - Foreign Affairs
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