Sonntag, 28. Februar 2010
Inglorious Basterds
Wahrscheinlich war ich, bis gestern jedenfalls, einer der letzten Menschen auf diesem Planeten der Inglorious Basterds noch nicht kannte, doch jetzt hab ich ja gerade viel Zeit. Verbringt man aber die halbe Nacht mit rumwälzen, schwitzen und wilder Husterei, kann es schon vorkommen das man Nachmittags auf der Couch beim Filmgucken irgendwann einpennt. Ganz so schlimm war es zwar nicht, aber zeitweilig hatte ich bei den Basterds schon mit ziemlich schweren Augenlidern zu kämpfen. Fairerweise mag ich aber jetzt nicht sagen das Tarantinos Nazikiller-Opus ein paar Längen hat, kann ja auch durchaus an meinem momentanen Zustand gelegen haben. Generell finde ich die Idee ja schon sehr gut, reihenweise Nazis ins Gras beißen zu lassen, von mir aus hätten es auch gerne ein paar Skalps mehr sein dürfen. So brutal wie er von einigen beschrieben wurde fand ich den Streifen aber nicht, da bin ich gerade von Tarantino anderes gewohnt, die Einstufung FSK 16 kommt schon hin.
Für Tarantinos Meisterwerk halte ich den Streifen auch nicht, Reservoir Dogs liegt da bei mir immer noch knapp vor Pulp Fiction, danach müsste ich schon länger grübeln. Für meinen Geschmack hat er es mit den Leone-Zitaten etwas übertrieben, anfänglich kam ich mir vor wie in Spiel mir das Lied vom Tod V2. Hätte nur noch gefehlt das jemand dem Führer beim Showdown eine Mundharmonika unters Bärtchen klemmt.
Christoph Waltz agiert gerade im ersten Kapitel wirklich oscarverdächtig und spielt so ziemlich alle an die Wand. Waltz war aber schon immer ein großartiger Schauspieler, gerade wenn er irgendwelche durchgeknallten Typen gespielt hat. Ich bin ja mal gespannt ob ihm jetzt eine Karriere in Hollywood droht, für die zweite Reihe wäre der Mann zu schade, der spielt definitiv in einer anderen Liga als z.B. ein Udo Kier.
Was mich in dem Zusammenhang schon immer interessiert hat ist die Frage, wie man es privat verkraftet laufend solche Rollenangebote zu bekommen. "Die Rolle des psychopathischen Frauenaufschlitzers wäre noch zu besetzen, und wir haben da natürlich sofort an sie gedacht."
Ich mach mir jetzt noch nen Tee und geh wieder auf die Couch, ne Runde schwitzen und DVD gucken. Vielleicht besser einen Film den ich schon kenne, falls ich dann zwischendurch einschlafen sollte muss ich nicht zurückspulen.
Schreibmusik: Johnny Cash - American Recordings VI: Ain't No Grave
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