Dienstag, 29. März 2016
Schietwetter!
Einmal täglich soll man sich die Beine vertreten. An die frische Luft gehen. Soll angeblich gesund sein, sogar wenn es regnet. Auf solch törichte Idee würde ich alleine überhaupt nicht kommen, aber dem gemeinen Regenwäldler macht Regen nichts aus, der fühlt sich richtig wohl dabei. Deswegen kaufen sich diese Leute wasserdichte Kameras und glauben, dass in Hamburg die Sonnenterrassen auch bei solchem Wetter geöffnet sind.
Sind sie nicht.
Schietwetterfotos: St.Pauli Landungsbrücken
Schietwetterbier: Kehrwieder SHIPA, Hallertau Blanc, 7.5%
Schietwettermusik: Kasbah Rockers with Bill Laswell
Sonntag, 27. März 2016
Gebrauchtwagen
Automobiler Schatz mit leichtem Wertverlust, entdeckt beim Ostersonntagsnachmittagsspaziergang und aufbereitet mit Analog Efex Pro. Gibt es inzwischen zum Nulltarif bei Google (die Nik Collection, nicht das Auto)
Kein Kaiser am Karfreitag
"Wir machen gleich ma Foftein" kündigt Fritz 'Fieten' Wulf nach etwas über einer Stunde Blues, Rock und Bluesrock an, "dann könnt ihr ne Zigarette rauchen, nen Whisky trinken, oder euch beim lieben Gott dafür entschuldigen dass ihr hier seid." An letzteres hätte ich jetzt sicher nicht gedacht und auch die anderen ca. 150 Leute im Downtown Bluesclub sehen nicht aus, als würden sie ihre Anwesenheit irgendwie bedauern. Wenn es kaum noch Hoffnung auf gute Unterhaltung an christlichen Feiertagen gibt, dann kommen irgendwo Fieten Wulf und Blues Package um die Ecke, ob an Heiligabend, den anderen Weihnachtsfeiertagen und sogar am Karfreitag.
Wir sind gerade noch rechtzeitig und erwischen den letzten freien Tisch im Separee, dazu noch einen netten Hobbyfotografen am Nachbartisch, dem der Pappenheimer sofort einen sehr ausführlichen Grundkurs in Pappenheimerfotografie verpasst, inklusive Praxistraining vor der Bühne. Kann man mal machen, in der ersten Konzerthälfte spielen die ohnehin zu viele Gassenhauer, bei Don't Let Me Be Misunderstood mag er nicht einmal klatschen, dabei ist das mal ne richtig geile lange Version mit viel Gitarrengegniedel und exzellent gespielt. Exzellenter jedenfalls als John Hiatts Perfectly Good Guitar, aber das kann auch daran liegen, dass ich das Original vor nicht allzu langer Zeit gesehen habe. Als sie dann endlich mit Allman Brothers Klassikern loslegen ist der Mann natürlich Bier wegbringen, als ob das nicht bis zur Pause hätte warten können.
Dafür hat er inzwischen so etwas wie eine Raucherlounge entdeckt und herausgefunden, dass man sein Bier im Landhaus Walter wesentlich schneller bekommt als im vollen Club. An der Bar mit dem schnellen Bier steht auch Claus 'Dixi' Dierks, bevor er sich im zweiten Durchgang zum Bluespaket auf die Bühne begibt und die Mundharmonika auspackt. Yeah man, everyday, everyday i have the blues. Endlich ist auch der Pappenheimer zufrieden, nur aus der hinteren Reihe des Publikums ertönt ein aufdringlicher Musikwunsch. "Kaiser Wilhelm Bluuuus!" Irritierend. Hab ich noch nie von gehört, ist das neu? "Kaiser Wilhelm Bluuuus!" Nach jedem Stück. "Kaiser Wilhelm Bluuuus!" Bis endlich jemandem weiter vorne der Kragen platzt. "Dann sing das doch selber du Spacken." Das allgemeine Gelächter ist jedoch nicht gerade förderlich für das Selbstvertrauen und wir müssen auf einen Auftritt des Herrn verzichten, gibt keinen Kaiser am Karfreitag.
Dafür noch ein paar Gassenhauer, von denen einige sogar des Pappenheimer Wohlwollen finden, bei Riders On The Storm gesteht er, sogar ein paar Tränen der Rührung in den Äuglein gehabt zu haben. Und das will schon etwas heißen bei jemandem, der partout keine Gassenhauer mag.
Kaiserfotos: Blues Package und Dixi Dierks, Downtown Bluesclub, Landhaus Walter
Kaiserbier: Hopper Bräu, Heller Wahnsinn, 5.0%
Kaisermusik: Tamikrest - Chatma
Mittwoch, 23. März 2016
Oben drauf
Ich hasse Papierkram. Es gibt kaum etwas schlimmeres, als in Unmengen von unwichtigen alten Rechnungen, Garantien, Arztbriefen, Bedienungsanleitungen, Kontoauszügen, Gehalts- und Heizkostenabrechnungen nach dem einen Dokument zu suchen, das man gerade dringend braucht.
Klar, selber schuld, man könnte das ja von Anfang an vernünftig ordnen. Sortieren, abheften und so. Bis zu einem gewissen Zeitraum klappt das bei mir auch, bis die Sirenen der Trägheit "erst einmal oben drauf" wispern. Auf oben drauf folgt oben drauf folgt oben drauf und schwupps, hat man wieder gewaltige Stapel mit unwichtigem Papierkram, darunter das ganz alte abgeheftete und sortierte Zeug, was das Auffinden nicht unbedingt erleichtert, aber dafür die Entsorgung unnötig verkompliziert.
Keine Ahnung wie andere Menschen dieser Papierflut Herr werden, mir fehlt dafür wahrscheinlich der nötige Schuss Beamtenblut, es klappt nur wenn ich wirklich wichtige Papiere suche. Am besten welche, bei denen ich nicht einmal geahnt habe, dass ich sie überhaupt besitze.
Nach zwei kurz aufeinander folgenden Suchaktionen steh ich endlich wieder am Anfang. Sortiert ist das zwar immer noch nicht, aber es ist auch nicht mehr so viel zum sortieren da, alles wichtige beisammen, die Schränke und Schubladen leer, ein gutes Kilo Papier für den Schredder...
..und wieder jede Menge Platz für oben drauf.
Bier oben drauf: Flying Dog, Snake Dog IPA, 7.1%
Musik oben drauf: Underworld - Barbara Barbara We Face A Shining Future
Sonntag, 20. März 2016
Philosophielikörchen
"Freu Dich ma nich so laut" warnt man mich schon vor der Haustür, "wir haben ein paar traurige HSV Fans unter uns." Das kann ich mir latürnich nicht entgehen lassen und werfe grinsend ein fröhliches "Hallo ihr traurigen HSV Fans" in die Runde, die gerade dabei ist sich mit Alkohol kräftig zu trösten. Der Gastgeber wird fuffzich und hat eine entsprechend große Gesellschaft beisammen, vom St.Pauli Ultra bis zur Raute - und trotzdem geht es keine zehn Minuten um Fußball.
Denn es gibt zu viel andere Themen, zu viele Leute, die man viel zu selten sieht. Das fällt auch dem Gastgeber irgendwann auf, wenn man sogar den engeren Freundeskreis nur noch an Geburtstagen zusammen antrifft, dann ist das ein bedenkliches Zeichen. Man sollte die Zeit die man hat möglichst sinnvoll nutzen und was gibt es sinnvolleres, als möglichst viel Zeit mit Freunden zu verbringen? Erst recht, wenn sie vorher in der Apotheke waren um Sauschwanzlbeißer zu besorgen.
Damit kriegen die Gespräche über kurz oder lang immer so eine fülosofische Note.
Philosophiebier: Ratsherrn Matrosenschluck, Oat White IPA, 6.6%
Philosophiemusik: Daughter - Not To Disappear
Montag, 14. März 2016
Dreißig Torten für ein Hallelujah
An einem Sonntag um acht Uhr aufstehen müssen kann eigentlich nur drei Gründe haben. Entweder der Urlaubsflieger geht wirklich verdammt früh in diesem Jahr, die DFL hat sich für die zweite Bundesliga noch dämlichere Anstoßzeiten ausgedacht, oder man muss sich eine Predigt anhören. In der Kirche zählt Sonntagsarbeit nicht, auch wenn der Herr selber geruht hat am siebten Tage.
Seit weit mehr als dreißig Jahren betrete ich Kirchen höchstens noch um sie zu fotografieren, aber garantiert nicht, wenn dort irgendwelche Veranstaltungen mit Psalmen stattfinden. Bei Predigten neige ich dazu, sehr häufig mit dem Kopf zu schütteln - oder gleich einzuschlafen, was heute durchaus im Bereich des Möglichen liegt, nach gefühlten zweieinhalb Stunden Nachtruhe.
Trotzdem muss ich da hin, denn der Stöpsel wird heute nass gemacht und seine große Schwester hat beschlossen, sich bei der Gelegenheit auch gleich mal taufen zu lassen, schaden kanns ja nix. Und ich bin der einzige zugelassene Fotograf, weil der Pfarrer die Atmosphäre von Pressekonferenzen vermeiden möchte. Ich darf mich im vorderen Bereich aufhalten und sogar blitzen, wenn auch möglichst nicht so viel. Außerdem sollte ich es möglichst unterlassen für besondere Perspektiven auf den Altar zu klettern, oder mich während der Zeremonie unter das Taufbecken zu legen. Das mit dem Taufbecken könnten wir zur Not später noch machen, falls ich da Wert drauf lege. Der Mann scheint schon einiges erlebt zu haben. Auf die Idee mit dem Taufbecken wäre ich jedenfalls von alleine nicht gekommen, aber da ich eh so schlecht wieder hochkomme war das ohnehin keine Option.
Wie ich befürchtet hatte ist das hier keine Sonderveranstaltung bei der man nach einer halben Stunde wieder gehen kann, man muss vorher den Ritualen eines vollständigen Sonntagsgottesdienstes beiwohnen. Mit Predigten, Bibellesungen, Orgelklängen und Fangesängen, das volle Programm. Besonders rührend finde ich die Ansprachen an die liebe Gemeinde, die (zieht man unsere knapp 40 Mann starke Taufgästeschar ab) vielleicht gerade 10 bis 15 Mitglieder deutlich älteren Semesters zählt. Also ungefähr so viel Zuhörer wie ein mittelprächtiges Amateurinternetradio, für einen Fulltimejob muss das ganz schön frustrierend sein auf Dauer. Eine gute Stimme hat er aber, findet Muddern. "Der kann richtig toll singen" flüstert sie mir zu, "der könnte glatt zu Dieter Bohlen gehen."
Zur Taufe verliest die Prinzessin dann selber noch einen Text, von dem ich leider nicht viel verstehe, weil das Mikrofon trotz Zuhilfenahme eines Stuhles immer noch etwas zu hoch hängt. Macht aber nix, weil ich zwischen der Fotografiererei genug damit beschäftigt bin nicht vor Stolz zu platzen. Wer mich in dem Alter gefragt hätte, ob ich 60 Leuten in der Kirche etwas vorlesen möchte, hätte wohl nur meine Hacken gesehen.
Eine halbe Stunde später ist die Veranstaltung vorbei, als Belohnung winkt das bislang ausgefallene Frühstück in Form eines anscheinend geplanten Tortenwettessens (Apfelschorlenwetttrinken wäre auch noch drin), bei dem ich abermals platzen könnte, doch leider verhagelt mir schon das zweite Stück den Tortenfutterwettbewerb. Banane geht gar nicht.
Was aber immer geht, ist Kinder beim Auspacken der Geschenke zu fotografieren, da werden die Augen manchmal so groß wie in japanischen Comics. Es lohnt sich offensichtlich, mit der Taufe ein paar Jahre zu warten, die Kleinen kriegen halt immer nur kleine Klamotten.
Taufbier: Crew Republic Foundation 11, German Pale, 5.6%
Taufmusik: Kyrie e.... nee, Joe Jackson - Look Sharp / I'm The Man / Beat Crazy
Samstag, 12. März 2016
Zweitligaslapstick
Freitagabendflutlichtspiele werden langsam zur Gewohnheit und das ist auch ganz gut so, denn momentan werde ich vor 15 Uhr nur selten wach. Die Zeit reicht immerhin aus um zwei Brötchen zu holen und nebenbei ein paar kleine Scheine am Automaten zu ziehen, damit der Busfahrer nicht wieder auf sein sparsames Wechselgeld zurückgreifen muss. Die Zeit reicht leider nicht aus um die beiden Brötchen auch noch zu essen, ein halbes auf dem Weg zur Haltestelle ist gerade eben drin.
Das Domlabyrinth an Karussells und Wohnwagen nervt, dreißig Minuten vor Anpfiff sind die Schlangen an der Südkurvenecke abschreckend, auf dem Balkon eh keiner zu sehen, also gleich nach hinten, schnell einen Übersteiger, schnell ins Stadion, schnell ein Bier, schnell auf den Platz... uuuund rechtzeitig zur Paderborner Hymne. Verdammt. Eine Bratwurst hätte das vermeiden können. Zur Sportzigarette die Aufstellungen, Paderboring vorerst ohne Saglik, der darf auf die Bank. Gute Idee vom Trainer, der trifft viel zu gerne gegen uns. Die haben genug gute Leute auf dem Platz, Stoppelkamp, Bakalorz, Koc, das wird nicht einfach. Ohne den Fehler mit Effenberg wären die sicher schon unten raus gekommen.
Ewalds Elf mit ohne Stürmer. Verhoek verletzt und Thy nicht mal auf der Bank, die Grippe hat wieder zugeschlagen. Choi und Jerry sind für die Offensive vorgesehen, zusammen mit Waldi.
Ratsche, Buchti, Alushi und die Madrider Mauer ist auch wieder komplett. Schnecke und Maier das erste Mal wieder auf der Bank, das Lazarett lichtet sich scheinbar. Oder die Rekonvaleszenten sitzen auf der Bank weil wir sonst keine Alternativen mehr haben. Egal, die Defensive steht, der Rest wird sich finden.
Choreooo.. Blockfahne auf der Gegengerade, alles hübsch bunt heute und fast über die ganze Länge mit Ballons gut versorgt, nur von hier aus leider doof zu fotografieren. Dafür müsste man auf die Haupttribüne wechseln.. *grübel*.. ach nee, lieber nicht. Der Donnerstags verhinderte Einzelhandel ist wieder da, dafür sind meine Nebensitzer mal wieder verhindert und bescheren mir zwei ganz neue Gesichter. Das Herz von Sankt Pauli Hymnennichtmitsinger. Muss nichts heißen, aber hoffentlich sinds keine Paderbornenser. Wenichstens hört man heude die Leude, der Tontechniker hat die Grippe überstanden, bitte die Regler in dieser Stellung lassen. Hells Bells, Ballonplatzer und ab dafür...
Erste Halbzeit und wir auf die Nord, besser gesagt Paderborn auf die Süd und beinahe effektiv. aber es gibt nach zwei Minuten doch keinen Elfmeterpfiff und der Schiri stand daneben. Ächz. Paderborn fängt mutig an und bereitet uns ziemliche Probleme, das sieht noch sehr ungeordnet aus hinten.
Vorne semmelt Ziere einen über die Latte und hinten vernascht Helenius gleich zwei Leute und nagelt das Ding in den Winkel, 0:1. Nach sieben Minuten. Klasse. Traumtor, muss man neidlos anerkennen, nur auf der falschen Seite. WARUM KANN DA NIEMAND HINGEHEN VERDAMMT!
Kurz darauf kriegen die noch einen Freistoß, gute zwanzig Meter vor dem Kasten und so wie die Mauer steht weiß ich genau wohin ich die Kugel schießen würde, wäre ich Cristiano Ronaldo. Koc weiß das auch, ist aber glücklicherweise nicht CR7 und setzt den zwei Meter neben das Gehäuse.
Die sind gut, die sind im Abstiegskampfmodus, spielen so wie wir in der letzten Rückrunde. Wenn es ums Überleben geht rennste einfach schneller. Aufwachen! Jetzt! Flanke Buballa, Fallrückzieherversuch von Ratsche und dann fällt der Jerry fünf Meter vor dem Tor vor die Füße. JETZT! GNAAAAADE! Wie kann man so eine Chance verdaddeln, statt den Ausgleich zu machen eine Torwartrückgabe, ein Wunder, dass der sich nicht furchtbar erschrocken hat dabei. Die halbe Tribüne schlägt die Hände überm Kopf zusammen, aber so isses halt wenn Spieler noch in der Entwicklungsphase sind, das wird schon noch. Immerhin kriegen wir solche Chancen, dann geht auch mal eine rein...
...sagen sich die Paderborner und spielen weiter mutig und vor allem schnell nach vorne, das geht alles schneller als bei uns. Ball abgefangen und zack, zwei, drei Stationen weiter sind die an unserem Sechzehner. Bei uns ist das viel zu umständlich mal wieder, und wenn man dann mal TOR schreit, weil Jerry den Ball gerade schön auf den Kasten bringt, dann isses zu früh, weil da ja noch der Torwart ist. Mist. Da muss mehr Kampf bei. Mehr Willen. So wie Alushi einfach mal dazwischengehen, abfangen und ab nach vorne uuuund Toooooäääähaußennetz. Verdammte Hacke.
Und schon sind die Paderborner wieder vorne. Laufen! Laaaufen, nicht: Nebenherlaufen! So schnell kannste garnich gucken und da steht es 0:2. "Waswardasdenn?" fragt der Nachbar. Scheiß Konter war das, was halt so passiert wenn man vorne beschäftigt ist und hinten nicht aufpasst. Was fürn Kackspiel. Das wird jetzt so richtig mies, weil Paderboring sich hinten reinstellen kann, uns dazu nichts einfällt und die nur noch auf schnelle Gegenstöße lauern müssen. Ätzend. Fast das 0:3 nach einer Ecke, Wahnsinnsreflexparade vom Skyman, mir wird übel, ich brauch ein neues Bier, muss das Gekicke aber noch ein paar Minuten ertragen bis der Halbzeitpfiff ertönt.
Am Halbzeitpausenbierstand nur zwei Leute in der Schlange, doch es geht nicht voran, so wenig wie auf dem Rasen. Nichts vorbereitet, kein Bier fertig, keiner der zapfen kann. Nach fünf Minuten bin ich dran, eine Krakauer, ein Bier. Die Krakauer ist schon seit ner Stunde fertig wenn man die aufgeplatzte Pelle betrachtet, das Bier nicht und als es endlich kommt ist es nicht voll. "Der Eichstrich ist hier oben" zeig ich der jungen Dame, "falls den schon mal jemand gesucht hat." Mehr als ein verlegenes Lächeln und ein Achselzucken ist ihr das nicht wert, angesichts der inzwischen auf die dreifache Länge angewachsenen Schlange hinter mir verzichte ich auf eine weitere Debatte, nicht ohne drauf hinzuweisen, dass man zur Halbzeit auch mal dreißig volle Becher vorzapfen kann. Was wahrscheinlich wie immer auf taube Ohren stoßen wird.
Der Süden grüßt die Hamburger Polizei und ihren vorsitzenden Gewerkschaftskumpel, einen direkten Aufruf zum Fanmarsch nach dem Spiel gibt es aber seltsamerweise nicht, oder ich hab den beim Bier holen verpasst. Eigentlich will ich da hin, aber alleine bockt das nicht, mal nach dm Spiel gucken ob wer mitkommt. Man könnte bis zur Kleinen Pause mitmarschieren und da was futtern oder so, nachdem wir Paderborn bezwungen haben, in der...
zweiten Halbzeit, was nicht so unwahrscheinlich ist, denn die Schmach des zweitorigen Rückstands scheint an den Jungs zu nagen, sie machen Druck und dieser Druck wird nach fünf Minuten belohnt, weil irgendwer irgendwen im Strafraum zu Boden bringt, was in dem Getümmel des Paderborner Strafraums von hier aus nicht zu erkennen ist. Egal, es gibt Elfmeter und Lasse legt sich die Kugel zurecht. "Erkanndas erkanndas erkanndas" murmel ich in meinen Bart, weil ich immer ein merkwürdiges Gefühl hab, wenn Lasse was mit seinen Beinen machen will. Er kann das aber, hat er schon öfter bewiesen und auch diesmal hämmert er den Ball gepflegt in den Winkel. Da hat kein Blatt Papier mehr zwischen gepasst, aber drin ist drin, nur noch 1:2 und alle so: Woohoo.
Weitermachen, nachlegen, Ausgleich schießen, wir sind dran, auf den Rängen wird es endlich laut, da geht noch was. Ecke für uns, schlecht ausgeführt, schneller Konter und wieder Helenius.. Robin kriegt die Kugel nicht richtig zu fassen und das Ding trudelt in Richtung Tor, auf seinem Weg zur Torlinie immer schön begleitet von Ziere, der scheinbar verzweifelt überlegt mit welchem Körperteil er den jetzt am besten aus dem Weg räumen kann und wo der Ball dann eventuell landen könnte, bevor er sich letztlich dazu entscheidet zusammen mit der Kugel ins Netz zu kullern. 1:3 und definitiv ein Anwärter auf Zeiglers Kacktor des Monats. Die Tribüne schimpft und tobt und der Nachbar fragt wieder. "Waswardasdenn?" Die richtige Antwort lautet diesmal: Slapstick. Reiner Weltklasseslapstick. Ein unfassbar dämliches Tor und schon ist der alte Abstand wieder da.
Ewald bringt Maier für Choi, noch eine knappe halbe Stunde zu spielen und ein wenig Hoffnung als der Ball auf einmal im Tor liegt, aber da war Waldi wohl im Abseits. Zehn Minuten vor Schluss kommt Fafa für Jerry, der vorne einfach nichts auf die Kette bekommt. Zwei Möglichkeiten vergeben und gefühlte zwanzig Mal die falschen Wege gegangen, aber so ist das halt wenn Spieler noch in der Entwicklung sind.
Hilft erst einmal gar nichts, denn Paderborn macht das 1:4. Klasse durchgesteckt den Ball, direkt abgezogen und drin, so einfach kann Fußball sein.
Umständlich geht allerdings auch, Fafa dribbelt gleich drei Paderborner schwindlig und legt auf die andere Seite zum frei stehenden Sobota, Kopfball! Latte! Sobota, Nachschuss! Torwart! Sobota, Nachschuss! Drin! 2:4, und alle so: Woohoo, schon wieder Slapstick, nur auf der richtigen Seite.
Paderboring schindet Zeit, erwartbar. Die Minuten verrinnen, es gibt vier davon obendrauf und eine davon nutzt Ratsche für einen Freistoß, den Fafa mit dem Kopf verwandelt, 3:4. Auch noch Woohoo, aber nur noch leise, weil nu is eh zu spät. Es sei denn der Schiri lässt die weiteren Paderbornenser Spielverzögerungen gnadenlos nachspielen, wir kriegen in der allerallerletzten Minute noch einen Eckball und Tschaun.. ach nee, geht ja nich. Kann Robin Kopfball?
Wir werden es heute nicht erfahren, der Schiri pfeift ab und viele hinter mir kriegen das schon nicht mehr mit, weil sich die Reihen nach dem 1:4 anfingen stark zu lichten. Das ist halt so bei Abendspielen, der Babysitter wartet, man will die letzte Bahn nicht verpassen, der Arbeitstag war anstrengend genug etc pp. Stört mich nicht weiter, weil das wahrscheinlich auch die Leute sind, die als erste pfeifen wenn es nicht so läuft und in dem Falle bevorzuge ich doch den vorzeitigen...
Rückzug. Becher spenden, kein kaltes Bier mitnehmen, Leude suchen. Tresenkurve steht vor den Fanräumen, aber unvollständig, weder Koschi noch Herr B. zu sehen. Der Präsi ist auch am überlegen, ob man sich dem Marsch anschließen sollte, aber dann müsste man sich so langsam entscheiden. "Auf der Homepage gab es die Aufforderung, sich friedlich und besonnen zu verhalten" sagt er. "Joa" erwidere ich, "da hab ich auch eigentlich wenig Zweifel dran. Aber ob die Cops sich da ebenfalls dran halten ist die Frage. Deeskalation ist deren Stärke nicht und wer sich hier seit Wochen nach jedem Heimspiel mit Wasserwerfern und Sturmtruppen breit macht möchte augenscheinlich gerne provozieren."
Wir entscheiden dann eine Bierlänge zu lange, dann lohnt es sich eh nicht mehr, weil die garantiert alle schon unterwegs sind und wir nur noch blind hinterherstolpern würden, nur um im Viertel zu versacken. Koschi und Herr B. bleiben verschollen und ich mach mich auf den Heimweg.
"Fahren Sie zum Fußball?" fragt eine Dame in der U-Bahn. "Nein" antwortet ihr Gegenüber, "das Spiel ist schon vorbei, wir kommen aus dem Stadion." "Wie ist es denn ausgegangen?" "Wir haben 3:4 verloren." "Ach wie schade, aber dann war es doch sicher sehr spannend."
Er guckt mich an und beide müssen wir lachen.
"Nein" sag ich, "eigentlich war es mehr Slapstick. Zweitligaslapstick. Aber egal wie viel wir davon noch abliefern, absteigen können wir nicht mehr. Und das ist das wichtigste."
Slapstickfotos: Gegengerade Millerntor, Südkurventapeten, sexistisches Übersteiger Pin-up Cover
Slapstickbier: Hopper Bräu Dunkle Macht, Porter 6.6%
Slapstickmusik: Automat - Automat / Plusminus
Donnerstag, 10. März 2016
Samstag, 5. März 2016
Maulwurfshügeltore
Flutlichtspiele sind was feines, man kann lange schlafen, vorher was anständiges futtern und hat den ganzen Tag diese kribbelnde Vorfreude im Bauch, von mir aus könnte Fußball nur noch am Abend stattfinden. Vorausgesetzt die Spiele sind nicht mitten in der Woche, wie gegen Braunschweig. Das Jahr ist gerade mal zwei Monate alt und schon ist der erste Urlaubstag weg, man sollte einfach mal nicht hingehen. Boykottieren. Wenn das nicht so schwer wäre. Vielleicht ist Bochum ja an einem Montag, dann kann ich das boykottieren, da bin ich eh im Urlaub. Heute mach ich das nochmal mit. Ausnahmsweise.
Nochjemandkaarten? tiggetzzz? Stehen die Schwarzmarkthöker jetzt schon auf dem Bahnsteig? Oder ist der harmlos? "Wenn Du die Karten loswerden willst geht das am besten im AFM Büro" geb ich ihm einen gut gemeinten Tipp, aber er möchte damit Geld verdienen. Das ist natürlich etwas anderes, ich wünsche dem Herren noch einen möglichst hohen finanziellen Verlust bei dem Unterfangen und troll mich in Richtung Stadion. Das wird durch Wohnwagen und rangierende Schausteller erschwert, demnächst gibt es also wieder Apfeltaschen nach dem Spiel. Ich hätte trotzdem gerne gewusst, warum man sein Kettenkarussell ausgerechnet um eine Zeit auf seinen Platz manövrieren muss, an dem hier tausend Leute durch das Dunkel in Richtung Stadion stolpern.
Gegengerade, oben steht eine einsame Seele herum, es tun sich große Lücken auf im Block. Den Dartmeister haben sie zur Kur geschickt, der Rest ist krank oder anderweitig verhindert, was nicht verwunderlich an einem Donnerstag. Bei einem Wurst- und Biergespräch sind wir uns schnell einig, dass die Morgenpest mit ihrem Geschreibsel wohl ganz richtig liegen wird, das Spiel riecht geradezu nach einem torlosen Unentschieden. Kann ich mit leben, dann hätten wir 40 Punkte und mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Persönlich tät ich mir ja nochmal ein 7:0 wünschen, ein 5:1 ginge zur Not auch, aber danach sieht es dieses Jahr wohl nicht aus.
Braun.Schweig. ist eine der Mannschaften, der ich schon durch ihre Anhängerschaft wenig Sympathien entgegenbringen könnte, aber eigentlich haben die bei mir schon verkackt als sie den Löwen gegen einen Leberkleisterhirsch getauscht haben. Peinlich. Und Paul Breitner sah auch voll lächerlich aus in blau-gelb. Die Hymne ist ne Mische aus E-Gitarre, Rock und Amikasernengebrüll, grau-en-haft, dann lieber niedersächsischen Schuhplattler, das ist wenigstens Folklore. Nä, Braunschweig mag ich nicht und Domi Kumbela mag ich auch nicht. Den haben sie ja wieder einmal zurückgeholt und der steht natürlich auch in der Startelf, das ist so der Typ der aus nem geplanten 0:0 noch ein 0:1 machen kann wenn man Pech hat.
Ewalds Elf ist immer noch etwas Notelf, aber wenigstens ist Ziereis wieder dabei, neben Keller in der Innenverteidigung, falls das nicht klappt sitzt Lasse auf der Bank. Wenn es dann nicht zu spät ist, aber gegen Duisburg soll der Jung ja ein richtig gutes Spiel abgeliefert haben. Verhoek und Thy, wir spielen mit zwei Stürmern, holla. Wenn das nicht doppelt soviel Tore verspricht. Auf der Bank mit Deichmann, Kurt und Rosin gleich drei Mann aus der Nachwuchstruppe, da hat die Grippewelle wohl für gesorgt. Für leere Reihen sorgt der Donnerstag, rechts neben mir ist alles frei. "Das ist der Einzelhandel" sagt mein Nachbar, "der schafft es nicht zu dieser Zeit."
Das Herz von Sankt Pauli dröhnt dermaßen laut aus den Lautsprechern, da hat doch wieder jemand an den Reglern gespielt? Oder sind wir zu leise? Ich guck mich um, alles singt, aber man hört nur die Gitarren bratzen. Eine Erholung, als endlich jemand den Ton für die letzten Zeilen abdreht. Der Nachbar ist gut aufgelegt und sehr optimistisch, er hat seinem Sohn Stadionverbot erteilt. Verlieren können wir also schon mal nicht. Allenfalls das Gehör, denn die Höllenglocken sind völlig übersteuert und überlasten die Boxen. Wenn wir überhaupt einen Tontechniker haben, dann hat der ganz sicher auch die Grippe. Konfetti, Pyro, los gehts..
Erste Halbzeit und wir auf die Süd. Distanzversuche auf beiden Seiten, aber eher ungefährlich das ganze, bis Waldi steil geht, an einem Braunschweiger vorbei, zieht ab... daneben. Knapp, aber schon etwas bei dem man mit dem Hintern hochkommt. Danach übernimmt Braunschweig zwar ein wenig das Spiel, aber die Versuche sind meistens harmlos. Trotzdem hat mir der Kumbela zu viel Platz da vorne, prompt bekommt er die nächsten Möglichkeiten, semmelt aber deutlich vorbei oder scheitert an Himmelmann. Unsere Standards sind wie immer viel zu harmlos, egal ob Ratsche oder Alushi sich versuchen, weder Ecken noch Freistöße sind auch nur ansatzweise gefährlich. Leider, denn wir starten eine ganze Serie. Eine Taktik wie beim American Football, Raumgewinn durch Freistöße. Den letzten darf Dudziak übernehmen, der ihn schön direkt auf den Torwart bringt. Der Gikiewicz soll ähnlich oft zu null spielen wie Robin, der ist mit so etwas nicht zu überwinden.
Dem muss man richtig fett einen in den Knick jagen. Gleich jetzt, super Ablage von Jooohn Verhoek auf den anlaufenden Lenny, doch der verzieht leider total. Das wär ein richtig schön herausgespieltes Tor gewesen, außerdem hätte ich John den Assist gegönnt, Lenny das Tor und uns die Führung. Wird aber auch in den letzten fünfzehn Minuten nichts mehr, obwohl wir inzwischen mehr Spielanteile haben. Mehr Ecken, mehr Freistöße, mehr Harmlosigkeit. Kurz vor Pfiff noch zweimal fast gefährlich, aber Dudziak verdribbelt sich nach hoffnungsvollem Anfang am letzten Gegner und auf der anderen Seite hat Robin rechtzeitig die Fäuste oben. Torlos in die...
Meckerpause. Drei Mann stehen vor mir in der Bierschlange und meckern über die Wartezeit. Obwohl das im Vergleich zu den Stehplätzen meckern auf sehr hohem Niveau ist, muss ich ihnen beipflichten, das ging schon deutlich schneller. Man sollte auch hier wissen wann Halbzeit ist und einfach mal dreißig Biere fertig haben. "Dreißig?" sagt mein Vordermann. "Dreihundert!" Das halte ich für stark übertrieben, zumal uns im Moment auch drei reichen würden, aber scheinbar war das Fass gerade leer, pünktlich zum Pausenpfiff. "Kannze ja unten mal versuchen" grins ich ihn an, "die haben da nen Beerjet, der macht zehn Bier in sechs Sekunden oder so."
Zweite Hälfte fängt sofort mit einem Schreckmoment an, wir kriegen den Ball nicht hinten raus und wieder ist es Kumbela der die Chance vergibt. Braunschweig ist wieder aktiver, aber ohne unsere Abwehr wirklich vor große Probleme zu stellen, Ziereis und Keller haben das ganz gut im Griff, über außen ist auch keiner schneller als Buballa und zur Not sind Alushi, Ratsche und sogar Verhoek hinten, nach vorne könnte aber schon mehr gehen. Ewald reagiert und nimmt Lenny vom Platz, für ihn kommt Choi. "Bei dem warten bisher auch alle vergeblich auf eine zweite Sternstunde" sag ich und zur Bestätigung verliert er den Ball und bekommt er als erster die gelbe Karte für ein taktisches Foul.
Das Spiel plätschert vor sich hin, Angriffsversuche auf beiden Seiten verpuffen und langsam macht sich die Ahnung breit, dass die Fachloide richtig liegen, hier fällt heute kein Tor. Die Braunschweiger sind trotz Kumbela offensiv ähnlich harm- und ideenlos wie wir und stehen defensiv ebenso gut, das kann nichts werden. Ähnlich lau wie das Geschehen auf dem Rasen ist auch die Stimmung im Stadion, an einem Wochentag hilft das ganze Flutlicht nichts, alle erschöpft von der Arbeit und keine Aktion die mal von den Sitzen reißt. Buballa versucht es mit Anlauf aus der Distanz, ab in die Wolken. Lieberknecht wechselt aus, Kumbela geht vom Platz. "Dem hätte ich noch ein 0:1in der 89. Minute zugetraut" sag ich, "die sind mit nem Punkt zufrieden und wir ebenfalls."
Passiert auch weiterhin nicht viel, bis Dudziak es mal wieder alleine versucht, sich gut durchsetzt und vor dem Sechzehner abzieht, knapp vorbei. Auf der Gegenseite hat Robin kurz darauf Mühe mit einem Distanzschuss und bekommt gerade noch das Bein dazwischen.
Während Verhoek danach noch gestikulierend in der Mitte nach vorne trabt, zieht Buballa über die linke Seite auf einmal das Tempo an. "Guck nach vorne" brüll ich, "da passiert gleich was" und es passiert tatsächlich was, Johnny kriegt die Pille serviert und weil ihm nichts besseres damit einfällt zieht er einfach mal ab und trifft den einzigen Maulwurfshügel im Strafraum, von dem der Ball unhaltbar abprallt - drin ist der Fisch. 1:0 und alle so: Woohoo! Was für ein Maulwurfhügeltor, vieeeel geiler als das, was wir gegen Union kassiert haben und vor allem auf der richtigen Seite. DAMIT hat ja wohl NIEMAND mehr gerechnet. Was freu ich mich für Johnny - und das ganze Stadion freut sich mit, das VERHOEK ist wirklich LAUT.
Ratzfatz sind auch die auf den hinteren Plätzen wach und endlich kommt ein wenig Stimmung in die Hütte. "Sechs Minuten" sag ich, "acht" sagt der Nachbar. Mit Nachspielzeit kommt das hin. Das werden acht Minuten Abwehrschlacht, Lieberknecht bringt mit Hochscheidt einen neuen Stürmer, Ewald reagiert sofort und bringt Lasse für John. Abwehrschlacht allez. Deichmann für Dudziak, noch etwas Zeit runterspielen, konzentrieren, aufpassen und AUS!
War doch gar nicht so schwer. War ja auch nur Braunschweig, die hatten hier schon immer Probleme. Die Südtribüne schunkelt mit den Spielern und singt "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" und ich verzieh mich vor die Fanräume. Herr B. hat zur Feier des unverhofften Sieges sogar noch einen Docht am Start, nur nach Bier ist mir nicht mehr bei der Kälte. Ein paar Wahnsinnige träumen schon wieder von Relegationsspielen gegen die Vorstadt, doch dieses Szenario wird fast einhellig abgelehnt. "Am besten" sagt jemand "war noch der Jubelschrei, den ich eben auf dem Klo gehört hab. Eeeeey, 42! Wir sind save!"
Ab sofort also nur noch ganz entspannte Siege.
Maulwurfshügelfotos: Gegengerade Millerntor, Nordfahnen, Südtapeten, Gegengeradenglückwünsche
Maulwurfshügelbier: Hopper Bräu Heller Wahnsinn, Lager, 5.0%
Maulwurfshügelmucke: Dynamite Deluxe - Deluxe Soundsystem / Fischmob - Power