Samstag, 6. April 2019

Die Berge von Rømø

















Es soll sie geben, gleich drei an der Zahl und alle ungefähr 18 Meter hoch. Berge auf Rømø, wer hätte das vermutet. Vom Höstbjerg soll man sogar einen spektakulären Blick haben über Nordsee und Wattenmeer, sagt der Reiseführer im Internet. Gefunden habe ich ihn allerdings nicht, den Berg - und daher auch nicht den spektakulären Blick. Dafür braucht man hier eigentlich keine Berge, mal einen Tag wat wandern gehen langt völlig, denn die Zahl der touristischen Attraktionen auf Rømø ist durchaus überschaubar.

Die Insel besteht gefühlt zu 98% aus Ferienhäusern und Appartementanlagen, mit etwas Glück findet man aber noch nette Ecken ohne viel Nachbarn und dafür mit Terrassenblick auf Wattenmeer und Ponywiese. Zumindest im März, im Sommer kommt hier wahrscheinlich 1 Anwohner auf 1000 Touristen und die kommen alle wegen Rømøs Hauptattraktion, dem kilometerlangen Strand. Auf den darf man sogar mit dem Auto fahren, wobei ich noch nicht sicher bin ob ich das gut finden soll, es ist allerdings ziemlich bequem.

Leider lockt das im fast menschenleeren März vollkommen schwachsinnige Idioten an, die Spaß daran haben mit ihren Pseudogeländewagen weit jenseits der erlaubten Geschwindigkeit durch die Pfützen zu brettern. Ein (wahrscheinlich weltweit einziges) im Watt installiertes Radargerät könnte Rømø so vielleicht eine weitere Attraktion bescheren, auch wenn die Tarnung desselben etwas Probleme bereiten dürfte.

Ansonsten lässt sich die Insel ganz locker an einem Tag erkunden, da wäre noch das Wahrzeichen der Insel, die Sankt Clemens Kirke, mit ihren Kommandörsteinen, den alten Grabplatten wohlhabender Walfangkapitäne. Die ist nicht nur durch die Gräber der vielen Kaptajne oder Dampskibsfører interessant und deshalb einen eigenen Blogeintrag wert. 

Des Weiteren ein Zaun aus den Kieferknochen des Buckelwals, an dem man dreimal vorbeifährt bevor man ihn bemerkt, die kleinste und älteste Schule Dänemarks (nicht mehr in Betrieb) und ein paar Außenstellen des Dänischen Nationalmuseums, die erst im Mai ihre Pforten für Besucher öffnen. Darunter auch eins über die Geschichte der Insel, die auf ähnlich vielen Quadratmetern stattfindet wie der damalige Schulunterricht.

Ach ja und natürlich der 9 Kilometer lange Rømødæmningen, über den man trockenen Reifens auf die Insel gelangen kann, um mit der Fähre nach Sylt überzusetzen, aber das ist eine andere Geschichte.

Fotos dazu: Dünenspiegelung - Römödamm - Wattenmeerdünen - Wattenmeerdünenbank - Amity? - Havneby Havn - Sankt Clemens Kirke - Kommandörsteine - Museum Kommandörgaarden - Toftum Skole - Lecker Salzwiesenlamm - Buckelwalzaun - Strand - Watt?
Musik dazu: Bob Marley & The Wailers - Babylon By Bus
 

 





















 

6 Kommentare:

  1. Das erste Foto finde ich sehr sehr geil, der Römödamm hat auch was. Ansonsten halt Dänemark: Hot Dogs, schlechtes Bier und viel Horizont, reizen würde mich höchstens noch mal Kopenhagen. Mit dem Auto an den Strand fahre ich in Ording übrigens auch ;)

    Gruß, N.

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    1. Nix schlechtes Bier. Jacobsen Yakima IPA, sehr geiler Stoff. Den Dänen kann man inzwischen auch keine Plörre mehr verkaufen, ich habe in der Woche vier wirklich gute Biere getrunken und wenn man sich nicht besaufen will ist das auch bezahlbar.

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  2. schöne fotos, einen derart menschenleeren strand hätte ich gerne mal im sommer :D
    nordsee rockt, ganz egal ob dänemark oder deutschland. kulinarisch ziehe ich allerdings deutschland vor, diese roten würstchen in den hot-dogs sind eklig.

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    1. Ich esse grundsätzlich Risted Hot Dogs, die roten Dinger gehen gar nicht. Um die Kulinarik ist es in DK ansonsten allerdings nicht so gut bestellt, da gebe ich Dir Recht.

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  3. Klasse Fotos.
    Ungeschorene Schafe haben einen unverkennbaren Blick. Und den Grabstein des Dampskibsførers hätte ich auch abgelichtet.
    Aber eine Insel in Dänemark? Wir waren in den Sommerferien damals immer an italienischen Stränden. Die Nachbarskinder kuckten scheel. Die mussten ihre Sommerferien immer auf einer dänschen Insel verbringen, weil die Eltern Dänemarkfans waren.
    Wir kamen braun gebrannt zurück in die Schule und die Nachbarskinder käseweiss und meist erkältet.
    Das war prägend.
    Aber ansonsten: Kopenhagen ist ein Kracher. Und der Norden Dänemark auch. Dänen lügen nicht. Oder so...

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    1. Danke :)
      Ich kenne das etwas anders, die Nordseeurlauber waren meistens brauner, weil es im Süden kein Mensch lange ausgehalten hat bei der Hitze, während die an der Nordsee vom Wind gekühlt den ganzen Tag in der Sonne lagen.
      Jedenfalls wenn sie schien.

      Kopenhagen ist schön, der Norden von Seeland, Møn, Falster, Langeland, da gibt es schon viele nette Ecken. Nach über zwanzig Jahren Urlaub in Dänemark kenne ich inzwischen fast jedes Dorf, aber für mal eben eine Woche ausspannen ist das einfach ideal gelegen wenn man aus Hamburg kommt. Deswegen bin ich nächsten Monat schon wieder da. Leider nicht in Kopenhagen, das ist mit kleinen Kindern zu weit.

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